Zahlreiche Ideen für die Oststraße

Eine Bürgerinitiative will bei der Neugestaltung die Anwohner mit einbeziehen.

Foto: Dackweiler

Wer in diesen Tagen über die Oststraße in Büderich fährt, dem bietet sich ein katastrophales Bild. Die Fahrbahn der rund 600 Meter langen Straße ist mit Schlaglöchern übersät, an den Parkbuchten tun sich meterlange Bodenrisse auf. Passanten finden auf der Straße einen Mix aus Wohnhäusern und Geschäften, einladend wirkt die Szenerie jedoch lange nicht mehr. In der Verwaltung wird bereits an Plänen gearbeitet, um den Straßenzug zu verschönern. Den ersten Entwürfen der Stadt stellt nun eine Bürgerinitiative eigene Pläne gegenüber. „Wir befürchten, dass die Stadt am Ende drei Vorschläge aufzeigt, in denen die Anregungen der Anwohner nicht berücksichtigt werden“, sagt Michael Hüsgen, Mitglied der Initiative. „Unser Ziel ist ein Dialog mit den zuständigen Fachplanern auf Augenhöhe.“

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Die Initiative hat bereits im Jahr 2014 mit einem Architekten und einem Landschaftsplaner eigene Pläne zur Neugestaltung der Oststraße entwickelt und der Stadt vorgestellt. In den Plänen, die die Verwaltung nun ausgearbeitet hat, sehen die Anwohner ihre Ideen aber nicht ausreichend berücksichtigt. „Es geht darum, eine wirtschaftlich vernünftige Lösung zu finden“, sagt Michael Hüsgen.

Bereits in den 90er Jahren hatte die Stadt auf der Oststraße eine Verkehrsinsel als Querungshilfe gebaut, obwohl Anwohner darauf hingewiesen hatten, dass sie dort nicht sinnvoll sei. Nach wenigen Monaten und mehreren Unfällen an dieser Stelle wurde die Querung wieder entfernt. „Das wäre nicht passiert, wenn man auf uns gehört hätte“, so Hüsgen. Die Oststraße soll nach den Plänen der Stadt nun doch wieder Querungshilfen bekommen. „Natürlich ist eine Querung auf der Oststraße sinnvoll. Die Pläne der Stadt sehen aber bis zu drei Stück vor, obwohl eine einzige genügen würde“, sagt Michael Hüsgen.

Auch einen Kreisverkehr in Höhe des Deutschen Ecks, wie in den städtischen Plänen vorgesehen, hält Michael Hüsgen für unnötig. Mit dem Einreichen eigener Pläne will die Initiative nun weitere Fehlplanungen verhindern.

Gegründet wurde die Initiative mit dem Vorhaben, die Oststraße grüner werden zu lassen. „In den 1960er Jahren wurden die Bäume, die an der Straße entlang gepflanzt waren, gefällt. Wir wollen sie zurück haben“, so Hüsgen. Konkret sehen die Pläne der Initiative vor, auf der vom Deutschen Eck aus gesehen linken Straßenseite eine geradlinige Baumreihe zu pflanzen. Die Häuser-Reihen auf dieser Seite weisen viele Versprünge auf. „Durch eine Baumlinie würde dieser schiefe Eindruck kaschiert werden“, sagt Michael Hüsgen. Durch die Bäume auf dieser Straßenseite soll auch verhindert werden, dass Parkplätze für Kunden der Geschäfte auf der Oststraße wegfallen.

Die aktuellen Entwürfe der Stadt sehen Bäume auf beiden Straßenseiten vor. Auch die Radwegsituation auf der Oststraße soll verbessert werden. Bis vor fünf Jahren war es Radfahrern erlaubt, den Radweg in beide Richtungen zu nutzen. „Seit man das nicht mehr darf, fühlen sich vor allem ältere Radfahrer sehr unsicher“, so Hüsgen. Um die Verkehrssituation an der Oststraße zu beruhigen, sehen die Pläne auch eine Tempo-30-Zone auf der gesamten Oststraße vor.

Beim Großteil der Anwohner kommen die Ideen der Initiative gut an. „Es wird Zeit, dass hier etwas passiert“, sagt Kerstin Knorpp vom Second-Hand-Laden „Daughters & Sons“. Anja Awood, Betreiberin einer Wäscherei an der Oststraße, fordert, zunächst einmal die dortigen Telefon- und Internetverbindungen zu verbessern. Erst danach solle man auch über neue Bäume nachdenken.

Die Initiative will ihre Pläne nun den Fraktionen vorstellen und hofft auf Berücksichtigung der Vorschläge durch die Stadtplaner. Über eine geplante Kostenbeteiligung der Anwohner sagt Michael Hüsgen: „Wer bezahlt, sollte auch mitbestimmen dürfen.“