Zaun und provisorische Ampel sollen Kita-Kinder schützen

Die Kita am Laacher Weg liegt unmittelbar an der Straße. Um Unfälle zu vermeiden, hat die Stadt eine Signalanlage errichtet.

Foto: Ulli Dackweiler

Das hört sich wie ein Schildbürgerstreich an: Die Kindergartenkinder kommen aus der Eingangstür gerannt und stehen fast sofort auf der Straße. Wer hat diesen Planungsfehler beim Bau der neuen Kindertagesstätte Sonnengarten am Laacher Weg zu verantworten? „Bis heute habe ich in den Plänen nicht feststellen können, dass der Eingang nicht an der Seite, sondern vorne ist,“ monierte Heidemarie Niegeloh (SPD) im Bauausschuss.

Doch in der Realität ist es so. Nimmt die Mutter oder der Vater das Kind nicht an die Hand, sondern plaudert mit einem anderen Erziehungsberechtigten, besteht die Gefahr, dass das Kind auf die Straße rennt. Um diese Gefahrenlage zu entschärfen, hat die Verwaltung kurzfristig reagiert. Denn seit Montag ist die neue Kindertagesstätte am Laacher Weg in Betrieb, am kommenden Montag wird sie offiziell eröffnet. Die Stadt hat eine provisorische Ampelanlage installiert, über die die Kindergartenkinder gefahrlos die Straße queren können. Außerdem hat sie den Träger, die GWH Wohnungsgesellschaft, aufgefordert, etwas zu tun. Tatsächlich hat die GWH innerhalb kürzester Zeit einen Zaun an die Grundstücksgrenze gesetzt, so dass die Kinder nicht direkt auf den Laacher Weg laufen können. Doch das alles ist Flickwerk. In der ursprünglichen Planung war vorgesehen, dass durch die ehemalige Böhlersiedlung ein „Grünes Band“ geführt wird. Dazu sollte der Laacher Weg in Höhe der Kindertagesstätte verschwenkt werden. So sollte eine sichere Querung möglich sein und die Akzeptanz der Autofahrer für eine Temporeduzierung auf 30 km/h erhöht werden. Doch bisher scheiterte diese Absicht an der fehlenden Übertragung von Grundstücken von der GWH an die Stadt. „Wir sind wieder im Gespräch“, teilte der Technische Beigeordnete Michael Assenmacher mit.

Als zwischenzeitliche Lösung schlug er vor, die provisorische Ampel wieder abzubauen, da die Gefahr nun durch den Zaun gebannt sei, und die Kinder bis zur nächsten Ampel 70 Meter entfernt gehenzulassen. „Ein ausgewogener Vorschlag“, befand Daniel Meffert für die CDU. „70 Meter Fußweg sind den Kindern bei der heutigen Bewegungsarmut zuzumuten“, sagte die Grüne Barbara Neukirchen. Sie schlug vor, die Verkehrsberuhigung auf dem Lacher Weg als „Shared space“ zu gestalten. „Wir haben der Kita an dieser Stelle nur zugestimmt, weil damit ein Umbau der Straße einhergehen sollte,“ ergänzte sie. Auch Niegeloh und Thomas Gabernig (FDP) unterstrichen: „Wir wollen auf jeden Fall den Umbau der Straße.“ Die Sozialdemokratin forderte zudem, das Ein- und Aussteigen der Kinder auf dem Laacher Weg zu unterbinden. Sonst entstände dort ein Verkehrschaos wie vor manch anderem Kindergarten. „Wir haben auf dem Badener Weg 14 Stellplätze vorgesehen. Zehn davon sind bereits eingerichtet“, so Assenmacher. Den Rest müssten Eltern und Kinder letzten Endes zu Fuß gehen.