1300 Besucher feierten mit den Büttgener Schützen
Zum 600-jährigen Bestehen gab es einen Festkommers und Kölsche Tön.
Kaarst. Der Vorverkauf war zunächst nicht so recht in Fahrt gekommen, aber am Freitag kamen dann doch rund 1300 Besucher zum Festkommers aus Anlass des 600-jährigen Bestehens der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft Büttgen ins Festzelt. Präsident Markus Leßmann war zufrieden: „Das war ein gelungener Einstieg in unser Jubiläums-Schützenfest.“ Kein Wunder, dass es dem Wahl-Kölner gefallen hatte — schließlich wurden auf der Bühne überwiegend kölsche Töne produziert. Und Brudermeister Ludger Heintz äußerte sich ähnlich positiv: „Die Stimmung war sehr gut, es ging friedlich zu. Am besten ist die Band Querbeat angekommen.“
Der offizielle Teil des Festkommers war verhältnismäßig kurz gehalten. „Er ist ein kleines Geschenk an alle, die die Bruderschaft in den letzten Jahrzehnten unterstützt haben“, erklärte Ludger Heintz. Zu diesem Zeitpunkt war das Zelt bei weitem nicht voll, viele Besucher kamen erst zu vorgerückter Stunde, als die Musik den Ton angab.
Kaum wiederzuerkennen waren die rund 30 Mitglieder des Reiterkorps Jan van Werth aus Köln — sie kamen in Zivil. Und sie fühlten sich heimisch. Das galt besonders für Bernd Glasemacher: „Meine Tochter lebt in Holzbüttgen, sie hatte ihren Mann während des Studiums in Köln kennengelernt.“
Der Landtagsabgeordnete Lutz Lienenkämper war nicht mit leeren Händen gekommen. Er übergab im Namen der Kulturministerin Ute Schäfer die Ehrenplakette des Landes und wünschte „alles Gute für die nächsten 600 Jahre“. Bürgermeister Franz-Josef Moormann stimmte an: „Viel Glück und viel Segen auf all’ Deinen Wegen“. Er erinnerte daran, dass die Bruderschaft bereits 176 Jahre alt war, als Jan van Werth geboren wurde.
Riesenapplaus gab es für einen Marsch, den der Musikverein Willich der Büttger Bruderschaft zum 600. Geburtstag geschenkt hatte. Es war eine „Welturaufführung“. „Ein Schützenfest ohne Marsch, das geht überhaupt nicht“, sagte Ingo Thurow, bei den Büttger Schützen für die Musik zuständig. Das Tambourcorps Freiweg Neuss-Grimlinghausen und der Musikverein Willich spielten. Komponiert hatte den Marsch Philipp Poschmann (25). „Die Idee ist aus einer Schnapslaune heraus entstanden“, sagte er. Es sei schon immer sein Wunsch gewesen, einmal einen solchen Marsch zu schreiben. Die Mitglieder des Musikvereins Willich, vor allem der Leiter Michael Breuer und der musikalische Leiter Rolf Strerath, hätten ihn dabei unterstützt.
Nach der zackigen Musik kamen die „Kölsche Tön“. Den Anfang machten die Rabaue mit Stimmungsliedern. Cat Ballou folgte und Querbeat baute auf der guten Stimmung auf und begeisterte die Fans vor allem mit alten Kölschen Karnevalsliedern in Rock- und Sambarhythmen