76-Jährige stirbt bei Brand in Orken
Ein Feuer brach in der Nacht zu Donnerstag in einem Einfamilienhaus an der Schillerstraße aus. Die Kripo ermittelt.
Orken. Ein Todesopfer forderte in der Nacht zum Donnerstag ein Brand in einem Einfamilienhaus an der Schillerstraße. Ein Knall riss gegen 1.30 Uhr viele Anwohner aus den Betten. Mehrere Stunden waren rund 30 Feuerwehrleute, der Rettungsdienst und die Polizei im Einsatz. Während sich der 77 Jahre alte Hausbewohner ins Freie retten konnte, kam für einen anderen Menschen jede Hilfe zu spät. Im Erdgeschoss fanden die Einsatzkräfte eine tote Person, die laut Polizei noch nicht zweifelsfrei identifiziert ist. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass es sich um die 76 Jahre alte Frau des Mannes handelt. Der 77 Jährige wurde mit Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht, er wurde am Nachmittag dort noch behandelt.
Edeltraud Beckers, Nachbarin
Bereits vor dem Knall war Edeltraud Beckers im Nachbarhaus durch die Klingel geweckt worden, der 77 Jahre alte Nachbar habe an der Tür gestanden und gerufen: „Hol die Feuerwehr!“ Beckers weckte ihre Tochter und alarmierte — wie auch andere Nachbarn — die Rettungskräfte. „Mein Mann hatte Nachtschicht, unser Sohn war bei seiner Großmutter gegenüber“, berichtete sie gestern. Durch die Haustürscheibe habe sie draußen bereits Flammen gesehen, dieser Fluchtweg war also versperrt. Beckers lief mit Tochter und Hund in den Garten auf der Rückseite des Hauses. „Dann hörte ich den Knall. Ich dachte, dass eine Gasleitung explodiert ist.“ Sie blieben im Gartenhaus, die Feuerwehr holte sie dann vom Grundstück.
Als die Löschzüge eintrafen, schlugen nebenan bereits Flammen aus den Erdgeschoss-Fenstern, dichter Rauch drang aus dem Haus. Von dem 77-Jährigen erfuhr die Feuerwehr, dass noch jemand im Inneren war. Zwei Trupps durchsuchten das Wohnhaus und fanden in der Küche eine Person — die Rettungskräfte konnten allerdings nur noch den Tod feststellen.
In kurzer Zeit konnte die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle bringen und das Feuer auf ein Zimmer im Erdgeschoss sowie auf den davor liegenden Flur begrenzen. Dennoch habe der Einsatz wegen polizeilicher Ermittlungen mehrere Stunden gedauert. Gegen 5 Uhr waren die Feuerwehrleute wieder in den Gerätehäusern.
Gestern waren die Brandermittler der Kriminalpolizei vor Ort, um die Brandursache zu ermitteln, nachdem sich der Brandort abgekühlt hatte. Auch ein Sachverständiger wurde hinzugezogen. „Gesicherte Erkenntnisse zur Entstehung des Brandes liegen nicht vor“, erklärte die Polizei gestern Nachmittag. Hinweise auf eine vorsätzliche Brandstiftung hätten sich bislang nicht gefunden.
Die 76-Jährige soll krank und auf ein Sauerstoffgerät angewiesen gewesen sein — in der Küche sollen sich Sauerstoffflaschen befunden haben. „Es ist nicht auszuschließen, dass die Sauerstoffflaschen mit dem Brand in Zusammenhang stehen“, erklärte Polizeisprecherin Diane Drawe gestern. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an.
Das Haus an der Schillerstraße ist, wie die Feuerwehr gestern erklärte, zunächst nicht mehr bewohnbar. Auch von außen sind Schäden zu sehen. Fensterscheiben sind zersprungen, eine breite schwarze Rußspur zieht sich an der Fassade des Hauses hoch. Die Polizei spricht von einem „erheblichen Gebäudeschaden“.