Abwahl des Feuerwehrchefs beschäftigt Bezirksregierung

Düsseldorf hat den Landrat jetzt um einen „ausführlichen Bericht“ des Falls gebeten.

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Grevenbroich. Die Abwahl des Grevenbroicher Feuerwehrchefs Udo Lennartz beschäftigt nun die Bezirksregierung Düsseldorf. Sie hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zu einem „ausführlichen Bericht“ aufgefordert. Er soll bis zum 7. August die Gründe benennen, warum sich die Mehrheit des Rates gegen Lennartz ausgesprochen hat. Zudem wird er um eine „sachgerechte Bewertung“ des Falls gebeten. Lediglich 16 der 43 Stimmberechtigten hatten am 18. Juni für eine weitere Amtszeit des Chefs der Freiwilligen Feuerwehr votiert, 27 waren dagegen.

Ursula Kwasny, Bürgermeisterin

Die Mehrheit des Stadtrates lehnte damit in geheimer Wahl die ausdrückliche Empfehlung von Kreisbrandmeister Norbert Lange ab, den Feuerwehrchef wiederzuwählen. Dafür hatten sich die Vertreter der heimischen Löschzüge zuvor im Rahmen einer Anhörung ausgesprochen.

Auf dieses Votum der Freiwilligen Feuerwehr wird ausdrücklich in dem Schreiben der Bezirksregierung hingewiesen. Die Behörde sieht die fachliche und persönliche Eignung von Lennartz daher als gegeben an — „besonders im Hinblick auf die bisher abgeleistete Amtszeit“, heißt es in dem Brief an den Landrat. Hans-Jürgen Petrauschke hat den Ball zwischenzeitlich an Bürgermeisterin Ursula Kwasny weitergespielt und sie zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert, die bereits erfolgt ist. In ihrem Schreiben, das ebenfalls der Redaktion vorliegt, bedauert Kwasny, dass der Stadtrat der Empfehlung des Kreisbrandmeisters und dem Wunsch der Freiwilligen Feuerwehr nicht gefolgt sei. „Eine Erklärung für das Verhalten des Rates habe ich leider nicht“, betont die Verwaltungschefin.

Sie selbst habe für Udo Lennartz gestimmt — denn: „Nach meiner Überzeugung ist er die richtige Besetzung für die Position des Leiters der Freiwilligen Feuerwehr. An seiner fachlichen wie persönlichen Eignung bestehen auch aus meiner Sicht keinerlei Zweifel“, schreibt Kwasny an den Landrat.

Die Bürgermeisterin betont, dass sich Udo Lennartz weder als Chef der Freiwilligen Feuerwehr noch als Fachbereichsleiter der hauptamtlichen Wehr „irgendetwas zu Schulden kommen“ lassen habe. „Im Gegenteil: Seine dienstlichen Leistungen und sein dienstliches Verhalten sind tadellos.“ Ursula Kwasny erklärt aber auch, dass sie keine rechtliche Handhabe sehe, gegen die Mehrheitsentscheidung des Rates vorgehen zu können.

Die Abwahl von Udo Lennartz wurde von CDU, UWG, FDP, ABG und „Mein Grevenbroich“ vorangetrieben. Auslöser für diesen Schritt war offenbar die heftige Diskussion um den Brandschutzbedarfsplan und die damit verbundenen Kosten.