„Alltagshelfer“ von Kapellen benötigen Verstärkung
Die Betreuer des Projekts, das Hilfe im Alltag vermittelt, werben um Ehrenamtler. Ein anonymer Spender spendierte jetzt ein neues Auto.
Grevenbroich. Mal eben die kaputte Glühbirne auswechseln — solch eine alltägliche Aktion stellt manche Menschen vor Probleme, sie brauchen dafür Hilfe. Doch was tun, wenn niemand aus der Nachbarschaft oder Familie zur Verfügung steht? Dann springen in Kapellen die „Alltagshelfer“ ein. Das Projekt im Seelsorgebereich Niedererft unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Klaus Krützen stellt sich gerade neu auf und sucht dringend weitere ehrenamtliche Helfer.
Bereits seit 2014 gibt es die Alltagshelfer, dank Spenden kann mit Norbert Pfitzner sogar momentan noch ein Hauptamtler bezahlt werden, der von Ehrenamtlern unterstützt wird. „Ich habe etwa 120 Telefonkontakte angesammelt“, berichtet er. Im Schnitt gebe es drei bis vier Anfragen pro Woche. Die Stelle von Pfitzner fällt allerdings bald weg, er geht Ende Mai in den Ruhestand, berichten Stephanie Gehring und Birgit Steins vom Pfarrverband Niedererft, die das Projekt betreuen.
Deshalb wird jetzt in den Gemeinden intensiv über das Projekt informiert, um weitere Helfer zu gewinnen — am kommenden Sonntag beispielsweise nach dem Gottesdienst in Kapellen. „Jeder, der mitmachen möchte, kann sagen, was er tun möchte und wann er Zeit hat“, erklärt Steins. Der Helfer vereinbare dann auf Vermittlung einem Termin mit dem Hilfesuchenden. „Uns ist wichtig zu betonen, dass kein Helfer ungefragt vor der Tür steht“, sagt die Projektbetreuerin. Zudem weisen die Ehrenamtler mit einem Führungszeugnis, das sie kostenlos von der Stadt bekommen können, nach, dass sie geeignet sind.
Unterstützung haben die Alltagshelfer jetzt von einem anonymen Spender bekommen: Er hat dem Projekt ein Auto geschenkt. Beklebt mit dem neuen Logo ist es weithin sichtbar.
Zudem konnte das Projekt den Katholikenrat im Rhein-Kreis Neuss überzeugen: Es wurde mit dem ersten Platz beim Hermann-Straaten-Preis ausgezeichnet, der mit 1500 Euro dotiert ist. „Wir können jede Spende gebrauchen“, sagt Gehring.
Das „Café Alltäglich“ ist ein weiteres Angebot zur Kontaktaufnahme. „Uns ist wichtig, dass es sich jeder leisten kann, hier zu frühstücken“, sagt Gehring. Wer wolle, könne etwas spenden, aber niemand müsse bezahlen. Steins sagt: „Man glaubt gar nicht, wie viele einsame Menschen es gibt.“ Im Café knüpften sie Kontakte. Und wenn es bei jemandem große Schwierigkeiten gibt, ist die Caritas mit im Boot, die das Konzept unterstützt.