An der Preußenstraße wird endlich gebaut
Anwohner klagen seit Jahren über Probleme an der Straße. Nun werden Kanäle erneuert und eine Querungshilfe sowie ein Schutzstreifen für Radfahrer werden angelegt.
Neuss. Die Preußenstraße — eine Baustelle. „Endlich“ hört man Sascha Karbowiak fast seufzen, denn die Probleme dieser Straße waren das Erste, was Bürger an den SPD-Politiker herantrugen, als dieser 2010 Wahlkreisbetreuer im Stadionviertel wurde. Jetzt freut er sich zwar, dass gebaggert wird, aber er sagt auch ganz klar: „So etwas kann man wirklich nur alle 100 Jahre machen.“ So alt nämlich sind die Kanäle zum Teil, die nun erneuert werden.
Sascha Karbowiak, Wahlkreisbetreuer im Stadionviertel, lobt die Abstimmung der Beteiligten
Die Baustelle ist wirklich nicht ohne. In fünf Bauabschnitten wird auf einer Länge von 750 Metern zwischen Thywissen-Straße und Konrad-Adenauer-Ring die Kanalisation erneuert. Danach wird der Straßenraum neu geordnet. Bauzeit: bis Ende 2017.
Still war es auch vor dem Baubeginn nicht, denn da wurde an der Jahnstraße gearbeitet. Still wird es auch nach Vollendung des fünften Bauabschnittes nicht so schnell im Quartier werden. Denn mit der Behringstraße kommt dann unmittelbar eine Seitenstraße an die Reihe. Die Ausführungsplanung beschäftigt den Bauausschuss am Dienstag kommender Woche. Stimmt der zu, bleiben die Bagger bis ins Frühjahr 2018 im Stadionviertel.
Immerhin erkennt Karbowiak an: „Die Sache wurde gut geplant.“ Tiefbaumanagement, Stadtwerke und die für die Stadtentwässerung zuständige Infrastruktur Neuss hätten ihre Projekte so koordiniert, dass sie in einem Rutsch erledigt werden. Das geht sogar so weit, dass der schon 2011 beschlossene Umbau der an der Preußenstraße liegenden Haltestelle „Jahnstraße“ zurückgestellt wurde, bis die Zeit für die große Lösung reif war. Dazu gehören nun oberirdisch die Umbauten von insgesamt drei Haltestellen, der Bau einer Querungshilfe und eine neue Asphaltdecke. Die wird über die ganze Fahrbahnbreite erneuert, damit kein Flickenteppich entsteht.
Froh ist Karbowiak, dass nach dem Umbau der Straße durchgängig Tempo 30 angeordnet werden kann und auf der Straße auf ganzer Länge ein Schutzstreifen für Radfahrer markiert wird. Der wird auch nicht mehr von den beiden Parkplätzen unterbrochen, die es gegenwärtig noch in Höhe der Sparkasse gibt. Nach „mehr als 10 000 Gesprächen“, wie Karbowiak betont, sei es gelungen, auch das durchzusetzen. Im Sinne der Bürger konnte auch erreicht werden, dass fast alle Bäume erhalten bleiben können. Nur zwei werden ganz verschwinden.
„Wir konnten Erfolge verzeichnen“, sagt Karbowiak, aber restlos zufrieden ist er nicht. Die Bahnunterführung Preußenstraße ist zu schmal — und wird es wohl noch lange bleiben müssen. Und die Parksituation nennt er ebenfalls unbefriedigend. Der neue Parkplatz am Lukaskrankenhaus habe die Situation verbessert, im Griff habe man das Problem aber noch nicht. Aber, so Karbowiak, er sei ja noch jung.