Analyse des Handels startet jetzt
Bürger und Händler wurden durch die GMA zur Kaufsituation in Grevenbroich befragt. Die Ergebnisse liegen vor.
Grevenbroich. Das Einzelhandelsstandortkonzept der Stadt soll fortgeschrieben werden. Um eine Datengrundlage zu bekommen, hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) aus Köln eine Umfrage bei Bürgern und bei Einzelhändlern durchgeführt. Diese ist inzwischen abgeschlossen, nachdem die Einzelhändler weger zunächst nur geringer Resonanz eine zweiwöchige Verlängerung bekommen hatten. Nun steht fest: Insgesamt haben 2345 Bürger an der Befragung teilgenommen. 1544 Teilnehmer nutzten das Online-Formular, mit 801 wurde telefoniert. Unter den Befragten waren auch 189 Jüchener und 190 Rommerskirchener.
Bei den Einzelhändlern steigerte sich die Zahl der Teilnehmer durch die Verlängerung von 30 auf 73. Mit dem Ergebnis ist Birgitt Wachs von der GMA vollauf zufrieden: „2300 auswertbare Fragebögen — das ist enorm.“ Auch im Vergleich mit anderen Städten der Größe Grevenbroichs handele es sich um eine große Beteiligung. Das gilt aus ihrer Sicht ebenfalls für die Resonanz bei den Einzelhändlern: „Auch durch die Nachfassaktion haben sich viele beteiligt.“ Wie sie betont, seien die Umfragen etwas Neues, das bisher noch nicht für das Einzelhandelsstandortkonzept der Stadt durchgeführt worden sei.
Jetzt geht es laut Wachs an die Auswertung und Analyse. Dabei wird geschaut, wie die Bürger und die Einzelhändler die Situation einschätzen. „Das wird sehr spannend werden“, ist Wachs überzeugt. Unter anderem hatten die Bürger Auskunft darüber gegeben, wie häufig sie in Grevenbroich einkaufen, wo sie welche Waren erwerben und was aus ihrer Sicht für oder gegen einen Einkauf in der Kerninnenstadt spricht.
Die Einzelhändler waren beispielsweise gefragt worden, wie sie ihre Geschäftsentwicklung beurteilen oder was in der Kerninnenstadt verbessert werden könnte. In die Analyse fließen außerdem Eindrücke ein, die die GMA sich bei Ortsbegehungen verschafft hat: „Es geht um den Gesamteindruck einer Lage“, erklärt Wachs.
Für den März ist ein erstes Treffen der sogenannten Steuerungsgruppe geplant. Dieser gehören nach Angaben von Stadtsprecherin Ines Hammelstein etwa 20 Mitglieder aus den Bereichen Politik, Verwaltung und Wirtschaft an. Die Gruppe tagt allerdings hinter verschlossenen Türen. Erste Ergebnisse für die Öffentlichkeit wird es voraussichtlich im Juni geben: „Der Planungsausschuss ist für Dienstag, 20. Juni terminiert“, sagt Hammelstein. Dort soll das Einzelhandelsstandortkonzept Thema sein. Heiner Schnorrenberg, Vorsitzender des Werberings, ist froh, dass nun doch noch eine größere Zahl Einzelhändler die Fragebögen beantwortet hat: „Vielleicht ist ein Ruck durch die Händler gegangen“, sagt er.
Mehr als 20 Prozent Teilnahme sei eine zufriedenstelende Basis. Als Mitglied der Steuerungsgruppe wird er im März unter den ersten sein, die Ergebnisse erfahren. Spannend findet er etwa die Fragestellungen bezüglich Mietdauer und Nachfolgeregelung bei den Einzelhändlern. Die Antworten könnten Hinweise geben, ob womöglich eine Leerstandswelle drohe. „Ich erhoffe mir aus der Fortschreibung des Einzelhandelsstandortkonzeptes eine Initialzündung für Investitionen in der Innenstadt“, sagt Schnorrenberg. Vielleicht würden Händler zur Ansiedlung angeregt. Der Abschlussbericht wird laut Birgitt Wachs voraussichtlich im November vorliegen. Danach erfolge die Beteiligung der Bürger, die Anregungen und Bedenken zum Konzept äußern können.