Arbeitsminister zu Gast bei SPD-Diskussionsrunde

Neuss. Er ist Minister für Arbeit, Integration und Soziales. Er ist Sozialdemokrat und Gewerkschafter: Am Samstag war Guntram Schneider in Neuss. Im Thomas-Morus-Haus sprach er über das Thema „Industrie 4.0“. Zu dieser Diskussionsrunde mit Betriebsräten hatte der SPD-Bürgermeisterkandidat Reiner Breuer eingeladen.

Foto: Landtag

In seiner Begrüßung wies Breuer auf die starke Wirtschaft im Rhein-Kreis hin und hob die Stadt Neuss mit ihrem Hafen als Motor der Wirtschaftsregion hervor. „Wir haben rund 16 000 Beschäftigte im produzierenden Gewerbe. Unsere Firmen sind auf Wachstumskurs“, betonte er und stellte die Frage nach der Bedeutung des Schlagwortes „Industrie 4.0“ für Unternehmen und Arbeitnehmer in Stadt und Kreis. „Industrie 4.0“ ist ein Projekt, dessen Ziel die „Intelligente Fabrik“ ist: Maschinen, die vom Smartphone oder Tablet zu steuern sind, die untereinander kommunizieren können und in Online-Firmen-Netze eingebunden sind. Es ist der Umstieg in eine digitale Welt.

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„Dem können wir uns nicht entziehen“, stellte Schneider fest. Er mahnte die Betriebsräte, nicht auf eine Verhinderungsstrategie zu setzen, sondern den Veränderungsprozess mitzugestalten. „Es gibt keine verlässlichen Prognosen, wie sich Industrie 4.0 auf die Zahl der Arbeitsplätze auswirkt“, sagte Schneider. Gewiss sei, dass Jobs für Geringqualifizierte wegfallen werden. „Aber niemand weiß, welche neuen Arbeitsplätze ‚Industrie 4.0’ bringen wird und welche Qualifikationen die Jobs haben werden“, so Schneider. Arbeitnehmer müssten sich ständig weiterbilden. Schneider mahnte die Betriebsräte zu sorgfältiger Überwachung der Verträge, der Privatsphäre und des Datenschutzes in einer digitalen Welt. Denn die dort geforderte Flexibilität biete oft nur ein Minimum an sozialer Absicherung.