Alunorf-Geschäftsführer stehtSilbersee-Plänen kritisch gegenüber
Dormagen/Neuss. Die Begeisterung hält sich bei Thomas Geupel in Grenzen: „Der kleine Kuchen der zulässigen Emissionen muss dann geteilt werden — das ist schmerzhaft“, sagt der Geschäftsführer des weltweit operierenden Unternehmens Alunorf.
Er meint damit die Pläne der Städte Dormagen und Neuss sowie von RWE Power, das direkt an das Firmengelände im Neusser Süden angrenzende Silbersee-Areal zu entwickeln. „Ja, das bereitet mir Sorgen“, sagt er offen. „Wir werden sehr eifersüchtig auf diese Pläne schauen.“
Thomas Geupel, Geschäftsführer Alunorf
Geupel blickt auf die Faktoren Lärm und Verkehr, die in diesem Bereich schon jetzt eine Rolle spielen und durch die Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen würden. Er nennt auch das Wohngebiet Allerheiligen, das nach seiner Kenntnis in den kommenden Jahren weiter südlich wachsen soll und damit auch in die Nähe der Industrie rücken würde. Vor Jahren musste ein langer Lärmschutzwall errichtet werden, um die neuen Bewohner von Allerheiligen B und C vor Alunorf zu schützen.
Dass sich am Silbersee Unternehmen ansiedeln werden, deren Produktion um 22 Uhr beendet ist und die keine Verschärfung der Lärmbelastung verursachen, glaubt Geupel nicht. „Wir müssen beim Lärm unterhalb der Wahrnehmungsgrenze bleiben. Das ist schwer.“
Bei der 2013 geschlossenen Rahmenvereinbarung der beiden Nachbarstädte und RWE hatte der Neusser Bürgermeister Herbert Napp betont, dass es dort um eine industrielle Nutzung gehen werde. Das wird so auch im neuen Flächennutzungsplan stehen. Der Alunorf-Chef sieht keine Chance, gegen die Planungen im Süden zu sprechen. „Wir machen hier weiter. Aber klar ist, dass wir Erweiterungsmöglichkeiten auf unserem Gelände benötigen.“ Die Notwendigkeit einer Verkehrsentlastung wird in dem Walzwerk gesehen, „aber an den Autobahnanschluss Delrath glaube ich noch lange nicht, so hilfreich er auch wäre“, sagt Geupel.