Bernd Stelter in Dormagen: Plötzlich denkt der Mann mit dem Kopf
Comedian Bernd Stelter gibt im Norbert-Gymnasium entlarvende Einblicke in das Leben eines Endvierzigers.
Dormagen. Eine Diät ist kein Zuckerschlecken. Bernd Stelter weiß, wovon er spricht. Der Entertainer hat 30 Kilo abgespeckt, isst nur noch Salat und lässt die Kartoffeln weg. Auf Sauce Béarnaise mag er dennoch nicht verzichten.
Bratensoße, die könne man doch auch aus der Sauciere trinken, witzelt der singende Komödiant vor vollem Haus in Knechtsteden. Sein erster Auftritt nach der Sommerpause führt Bernd Stelter am Freitagabend ins Norbert-Gymnasium, wo er mit seinem Programm "Mittendrin - Männer in den Wechseljahren" den Nerv des Publikums trifft.
Bernd Stelter verkündet zwar keine Neuheiten, aber entblättert auf amüsante, ehrliche, manchmal auch schlichte Art, mit welchen Ängsten Männer ab einem gewissen Alter zu kämpfen haben. Der 49-Jährige nimmt sich selbst und seine Leidensgenossen ordentlich auf die Schippe: Die Haare werden lichter, das Gedächtnis lässt nach und statt der Namen könne man nur noch die Nummern aus dem Telefonbuch auswendig.
"Bei Männern über 40 hängt eben alles ein bisschen durch", konstatiert er tapfer. "Männer in den Wechseljahren rauschen mit der Harley durch Mecklenburg-Vorpommern, das Imponiergehabe lässt schlagartig nach und plötzlich kann der Mann mit dem Kopf denken. Das kennt er nicht", sagt er dazu.
Die Zuschauer sind begeistert, weil sie sich Wiederfinden in den Geschichten, die Stelter flott erzählt. Frauen kommen allerdings nicht ganz so gut weg: "Was ist der Unterschied zwischen einer Frau und Zucker? Zucker wird erst raffiniert und dann süß", kalauert der Comedian Stelter. Der Musikmacher Stelter greift zwischendurch immer wieder zur Gitarre, singt seine Liedchen und ein Hohelied auf "Bauer sucht Frau".
Der Mann aus Bornheim ist Rollenspieler und wechselt ein ums andere Mal die Perspektive: Als DJ Bernie auf der Ü30-Party hat er jede Menge Fans und beobachtet Frauen "in 20 Prozent rotem Kunstleder und 80 Prozent Dekollete", die den Mann fürs Leben suchen.
Die Dormagener wollen sich am Ende nicht zufrieden geben, daher gibt’s auch zwei Zugaben. Er habe doch glatt vergessen, sich vorzustellen und schon stimmt Stelter "Ich hab’ drei Haare auf der Brust, ich bin ein Bär" an. Ganz zum Schluss nimmt er sich einen Stuhl und beantwortet Fragen aus dem Publikum. Sympathisch, so ein Bär.