Betrunkener (21) rast mit Auto in Menschenmenge
Ein 49-Jähriger wurde vor dem Restaurant an der Rennbahn schwer verletzt. Dort fanden gleich zwei Feiern statt.
Neuss. Der Schock sitzt auch einen Tag später noch tief: Am Samstagabend ist ein betrunkener Grevenbroicher (21) vor dem Restaurant an der Rennbahn mit einem Auto ungebremst in eine Menschengruppe gefahren und hat dabei einen 49-jährigen Mann schwer verletzt. Laut Polizei wurde der Wülfrather durch den Zusammenstoß regelrecht auf die Motorhaube aufgeladen und durch die Luft geschleudert. Anschließend prallte er mit seinem Oberkörper auf die Heckscheibe eines anderen Wagens.
Mariana Bogatyreva, Betreiberin des Restaurants
Die Ehefrau des 49-Jährigen erlitt einen Schock. Beide wurden in ein Krankenhaus gebracht. Sie waren Teilnehmer einer Festgesellschaft, die im ersten Stock des Veranstaltungsgebäudes an der Rennbahn einen 80. Geburtstag feierte. Wie die Polizei später feststellte, war der Grevenbroicher nicht nur betrunken, sondern besaß auch keinen Führerschein.
„Der junge Mann soll mit hoher Geschwindigkeit auf unseren kleinen Parkplatz eingebogen sein und unseren Gast einfach umgefahren haben“, sagt Mariana Bogatyreva, die das Restaurant seit vier Jahren betreibt. Sie hat den Unfall zwar nicht selbst gesehen, ihn sich aber von anderen schildern lassen.
Wie die übrigen Gäste war sie erst durch den Lärm auf das Geschehen vor dem Gebäude aufmerksam geworden. Im Erdgeschoss wurde zeitgleich eine Hochzeit gefeiert. Das Unfallopfer habe nur kurz etwas ins Auto bringen wollen, sagt Bogatyreva. „Als wir ihn blutüberströmt draußen liegen sahen, dachten wir, er würde es nicht überleben.“ Doch er sei jetzt außer Lebensgefahr, wie ihr eine Angehörige gestern berichtet habe. „Er liegt aber noch auf der Intensivstation.“ Den Unfallfahrer hingegen kennt sie nicht. „Er war kein Gast bei einer der beiden Festgesellschaften.“
Laut Polizei hatte sich der 21-Jährige den Autoschlüssel bei einem Bekannten ausgeliehen unter dem Vorwand, etwas aus dem Wagen holen zu wollen. „Diese Gelegenheit nutzte er, um mit dem Auto eine Runde zu drehen“, teilte ein Beamter mit: „Er kann von Glück reden, dass nicht noch mehr Menschen verletzt worden sind.“ Den Sachschaden schätzen die Beamten auf rund 3000 Euro.