Eltern sorgen sichwegen „Geisterschule“
Nur noch drei Jahrgänge hat die Realschule an der Bergheimer Straße. Eltern wünschen sich einen früheren Umzug. Der ist erst für 2017 geplant.
Grevenbroich. Eltern von Realschülern an der Bergheimer Straße wünschen sich einen früheren Umzug nach Wevelinghoven, sagt Realschulleiterin Anita Piel: „Die Eltern machen sich Sorgen“, sagt sie. Sie fürchten, dass ihre Kinder „abgehängt“ werden und bald eine „Geisterschule“ besuchen. „Wir sollten eine Lösung finden, die für alle vertretbar ist“, so Piel.
Die Stadtverwaltung will den Standort Realschule Bergheimer Straße aber erst im Jahr 2017 aufgeben. „Dann sollen die verbliebenen zehnten Klassen an die Diedrich-Uhlhorn-Realschule nach Wevelinghoven wechseln“, erläutert Erster Beigeordneter Michael Heesch.
Die Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelinghoven und die auslaufende Realschule Bergheimer Straße (RBS) sind bereits im April 2015 zusammengelegt worden. Zurzeit werden die Realschüler sowohl in Wevelinghoven als auch in der Innenstadt unterrichtet. Im kommenden Schuljahr werden an der RBS noch rund 340 Jugendliche lernen.
Praktisch sieht das so aus: Die RBS-Schüler bilden 13 Klassen, jeweils vier achte und neunte sowie fünf zehnte Kassen. Um sie kümmern sich 23 Lehrer. Die Jugendlichen werden nach dem „Lehrerraum-Prinzp“ unterrichtet. „Das bedeutet: „Jeder Lehrer hat einen Klassenraum, die Schülern wechseln je nach Lehrer die Räume“, erläutert Anita Piel.
Anita Piel, Leiterin der Realschule Bergheimer Straße
Zudem werden >Stunden wie Informatik, Kunst oder Naturwissenschaften in Fachräumen gegeben. Außerdem gibt es neben den 24 Klassenzimmern und Fachräumen noch Räume für Schulleitung und Lehrerkollegium sowie die Verwaltung. „Zurzeit wird noch das gesamte Gebäude genutzt“, sagt die Schulleiterin. Ob bei sinkender Schülerzahl auch einzelne Räume oder Gebäudeteile still gelegt werden, müsse dann geprüft werden.
Einen Vorteil sieht Holger Hohmeier, stellvertretender Schulleiter: „Der Pausenhof passt gut für unsere Schüler.“ Zudem sei die RBS jetzt immer noch größer als manche andere Schule.
Die Entscheidung für den Umzug wird laut Heesch dann fallen, wenn „an der Realschule Bergheimer Straße lehrplangemäßer Unterricht nicht mehr möglich ist“. Dies kann etwa der Fall sein, wenn es nicht mehr ausreichend Lehrer für einen differenzierten Unterricht gibt. Bereits jetzt pendeln einzelne Lehrer zwischen den beiden Standorten — laut Schulleiterin Piel ist dies mit organisatorischem Aufwand verbunden.
Mit dem Umzug wird es aber auch enger an der Wevelinghovener Realschule werden. Heesch geht zurzeit davon aus, dass „wir mehr Platz brauchen, als dort vorhanden ist“. Für Lehrer und Schüler heißt das: Sie müssen sich darauf einstellen, in Containern zu unterrichten und zu lernen.
Über die zukünftige Nutzung des RBS-Gebäudes seien noch keine Entscheidungen getroffen worden, sagt Heesch. Eine mögliche Variante wäre der Umzug der Volkshochschule mit Verwaltung und Unterrichtsräumen in das Schulgebäude.