Blau-Weiss Neuss hofft auf Genesung von Jeremy Jahn

Der 26-Jährige konnte in der laufenden Tennis-Bundesliga-Saison erst einmal antreten. Einsatz gegen Aachen ist offen.

Foto: Woitschützke

Neuss. Marius Zay hofft mit Blick auf den morgigen Sonntag auf zweierlei: Dass das dritte Heimspiel des TC Blau-Weiss Neuss in dieser Bundesliga-Saison das erste ist, das ohne Regenunterbrechung über die Bühne geht. Und vor allem: dass er ab 11 Uhr gegen den Ex-Meister TK Kurhaus Aachen eine halbwegs schlagkräftige Mannschaft auf die Aschenplätze an der Jahnstraße schicken kann.

Marius Zay, Teamchef von Blau-Weiss Neuss

Das hängt im Wesentlichen vom Gesundheitszustand von Jeremy Jahn ab. Der 26-Jährige, eigentlich die Kämpfernatur schlechthin am Netz, stolpert von einer Verletzung in die nächste. Plagten ihn bis zum Bundesliga-Auftakt Schmerzen im Handgelenk, zog er sich im ersten Match, das er mit 5:7, 3:6 gegen den für den Gladbacher HTC spielenden Spanier Daniel Gimeno-Traver verlor, eine Hüftprellung zu.

Seither hat Jeremy Jahn pausiert. „Denn wenn er nicht fit ist, hilft er uns nicht weiter“, sagt Zay. In dieser Woche hat der gebürtige Münchner, der mit den Tölzer Löwen Deutscher Schülermeister im Eishockey war und mit 16 Jahren beim TC Piding sein Debüt in der Tennis-Bundesliga feierte, das Training wieder aufgenommen. Ob er morgen spielt, das weiß Marius Zay jedoch nicht. „Wir werden nichts riskieren“, kündigt der Teamchef an. Denn Jahn, immerhin auf Position 309 der ATP-Weltrangliste geführt, ist für das kommende Doppel-Wochenende mit den beiden Schicksalsspielen gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, Rot-Weiss Köln und TC Bruckmühl-Feldkirchen, ebenso wie der bislang noch nicht eingesetzte Adrian Ungur fest eingeplant.

Gegen den fünffachen Deutschen Meister aus Aachen, sagt Zay, „sind wir sowieso Außenseiter, egal, mit wem die Aachener spielen und egal, mit wem wir spielen.“ Freilich erhielten etwaige weitere Titelhoffnungen des von „Printenkönig“ Hermann Bühlbecker — einst auch Sponsor beim TC Blau-Weiss Neuss — kräftig geförderten Teams am vergangenen Sonntag einen herben Dämpfer, als die Aachener zuhause mit 0:6 gegen die bis dahin sieglosen Grün-Weissen aus Mannheim baden gingen.

„Ich hoffe, dass alles Pech einer Saison an diesem Spieltag zusammen gekommen ist“, sagte Kurhaus-Teamchef Alexander Legsding hinterher, nachdem er große Probleme hatte, überhaupt ein Quartett auf die Asche schicken zu können. Aus dem werden wohl die beiden deutschen Nachwuchshoffnungen Maximilian Marterer (21, ATP 320) und Nils Langer (26, ATP 266) morgen auf jeden Fall dabei sein. „Zwei sehr gute Spieler, die du erst einmal schlagen musst“, sagt Zay über das Duo, das an den Positionen drei und vier auflaufen wird.

Wen Legsding auf die Spitzenpositionen stellt, ist offen. Aus der Ansammlung von Weltklassespielern, angeführt vom Spanier Roberto Bautista-Agut (ATP 15), dem Urugayer Pablo Cuevas (ATP 20), Florian Mayer (ATP 78) und dem Slowenen Aljaz Bedene (ATP 69), die alle in dieser Saison bislang ein Spiel bestritten haben, aber nie zusammen im Aufgebot standen, tippt Zay am ehesten auf Gastao Elias und Renzo Olivo: Der Portugiese ist Nummer 72 der Weltrangliste, der Argentinier wird auf Position 109 gelistet.

Beide dürften für die Blau-Weissen eine Nummer zu groß sein, egal, ob sie mit oder ohne Jeremy Jahn auflaufen werden. „Wir versuchen wie immer unser Bestes“, sagt Zay, „gegen Blau-Weiss Aachen und den Düsseldorfer Rochusclub waren wir ja nah an einem Punktgewinn dran.“ Ein solcher morgen könnte Gold wert sein im Abstiegskampf.