Bürger beklagt mafiöse Strukturen am Bahnhof

Anwohner ist nach eigenen Angaben schon öfter massiv bedroht worden.

Foto: Tillmanns

Grevenbroich. Nicht nur den Bahnhof selbst, auch das Umfeld müsste das städtische Ordnungsamt und die Polizei besser bewachen, fordert Anwohner Georg Rudolph, der nach eigenen Angaben schon mehrfach im Bahnhofsviertel massiv bedroht worden sei. „Ich konnte sogar Zeugen beibringen, aber die Polizei hat den Fall nicht weiter verfolgt“, beklagt der 58-Jährige. Da er viel von zu Hause aus arbeite, habe er die Bahnhofsszene zu den unterschiedlichsten Tageszeiten im Blick. Vor allem dann, wenn Ordnungsamt und Polizei nicht vor Ort seien, sagt Rudolph, der mehr Präsenz durch die Ordnungsdienste fordert.

Er sagt: „Aus meiner Sicht entwickeln sich der Bahnhof und der Bahnhofsvorplatz immer mehr zu einem rechtsfreien Raum. Und es wird zur Alltagssituation, dass sich die Alkohol- und Drogenszene dort unbehelligt ausbreitet und es auch zu Übergriffen auf Bürger und Anwohner kommt.“ Er selbst sei Anfang Juni dort massiv bedrängt worden, als er als Carsharing-Kunde ein gemietetes Auto am Carsharing-Parkplatz am Bahnhof abholen wollte. Er habe diesen Vorfall dem Ordnungsamt gemeldet und entsprechende Fragen zur Präsenz des Ordnungsdienstes gestellt. Bis heute habe er keine Antwort erhalten, beklagt der Bürger. Und ein weiterer Anwohner des Bahnhofsviertels sei in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls bedrängt worden, berichtet Rudolph. Zudem klage auch der Besitzer des Kiosks im Bahnhof über massive Probleme, sagt der Anwohner.

Es sei aber zu kurz gegriffen, wenn man nur auf den Bahnhof und sein unmittelbares Umfeld blicke, meint der Beobachter. Er argumentiert: „Schon jetzt breitet sich die Szene im gesamten Bahnhofsviertel aus.“ Georg Rudolph berichtet sogar von mafiösen Strukturen. Im Umfeld des Bahnhofes hätten Personen aus der Szene begonnen, die „Patenschaft“ für das Viertel zu übernehmen und „sich dabei nach Belieben über Gesetze hinweg zu setzen und auch nicht davor zurückzuschrecken, Bürger und Anwohner zu bedrohen“. gt