Wettbewerbs-Jury bereist Neusser Dörfer
Schlicherum und Elvekum beteiligen sich an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“.
Schlicherum/Elvekum. Das Wetter hatte es nicht gerade gut gemeint. Wenige Minuten, bevor der Kleinbus mit der siebenköpfigen Jury vor dem Berufsförderungszentrum in Schlicherum Halt machte, regnete es dicke Tropfen. Die ehrenamtlichen Juroren, bestehend aus Vertretern von Politik, Verwaltung, Verbänden und dem Gartenbau, ließen sich aber nicht von ihrer Mission abbringen. Schließlich galt es, ein realistisches Bild von dem Dorf zu bekommen, um es im Anschluss auf einem vorgefertigten Bogen in verschiedenen Kategorien zu bewerten. Alles im Rahmen des Wettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“.
Schon zum 26. Mal putzen sich Dörfer im Rhein-Kreis Neuss in diesem Jahr dafür heraus. Insgesamt 20 aus sieben Kommunen des Kreises nehmen teil. In der Quirinus-Stadt möchten sich Elvekum und Schlicherum für den Landeswettbewerb qualifizieren.
Der Jury-Vorsitzende Johannes Nordmann gewährte einen Blick auf seinen Bogen: „Unter anderem geht es um wirtschaftliche Entwicklung, verschiedene Initiativen sowie um soziales und kulturelles Leben“, sagte der ehemalige Leiter des Kreisplanungsamtes. Gestern stand zunächst eine Visitation in Elvekum auf dem Programm. Dort wurden die Experten am Lindenplatz empfangen und besichtigten unter anderem die Kapelle. „Ein wunderschöner Rundgang durch ein tolles Dorf“, resümierte Nordmann und fügte hinzu: „Die isolierte Lage ist etwas ganz Besonderes im Rhein-Kreis. Zudem gibt es eine verschworene Dorfgemeinschaft, die vieles gemeinsam unternimmt und eine tolle Einbindung des Dorfes in die Landschaft mit den umliegenden Weiden.“ Roland Unzner-Harring von der Landwirtschaftskammer bestätigte: „Die stellen ordentlich was auf die Beine.“
Dass auch Schlicherum etwas zu bieten hat, davon konnten sich die Juroren wenig später überzeugen. So wurden sie von Michael Stork, Geschäftsführer des Berufsförderungszentrums Schlicherum, durch die Einrichtung geführt. Nordmann und Co. konnten dabei auch einen Blick in die Werkstätten werfen.
„Der Name des Wettbewerbs passt gut zu uns, weil wir hier eine gute Verbindung zwischen Vergangenheit und Zukunft schaffen“, sagte Stork. Schließlich ermögliche das BFZ Jugendlichen eine qualifizierte Berufsorientierung und Berufsvorbereitung in verschiedenen Maßnahmen. Aber auch Langzeitarbeitslose fänden dort Halt. „Es ist wirklich bemerkenswert, was hier geleistet wird — und das für einen Verein ohne große staatliche Zuschüsse“, sagte Roland Unzner-Harring, der bei seiner Beurteilung besonderen Wert auf die Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Dorfes legt. Imponiert habe ihm vor allem die Handhabe mit den unterschiedlichen Menschen. „Egal ob Jugendliche mit Lernschwächen, körperlichen Behinderungen oder auch Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge“, sagte Unzner-Harring. Nach dem Besuch im BFZ wurden die Juroren von Dirk Schumacher zur Kapelle an der St.-Antonius-Straße geführt. Ob es zum Sieg reicht? „Wir lassen uns überraschen“, sagte der Erste Vorsitzende der Kameradschaftlichen Vereinigung Schlicherum.