Pfarrheim in Dormagen-Straberg Alfred-Delp-Haus: Zukunft ist ungewiss
Straberg. · Erzbistum Köln hat die Planungen gestoppt.
Wie und wann es mit dem Neubau des beliebten Alfred-Delp-Hauses, des von vielen Straberger Vereinen genutzten Gemeindeheims neben der Kirche St. Agatha, weitergeht, ist unklar. „Wir haben dem Erzbistum Köln ein Konzept für einen Neubau vorgelegt, das gut angekommen ist“, sagt Michael Brand vom Bauausschuss des Kirchenvorstands von St. Agatha Straberg. Allerdings sind die Planungen nun gestoppt worden, erklärt Brand. „Uns wurde mitgeteilt, dass die Planungen nicht abgesagt, aber eben auch nicht genehmigt wurden.“ Auf unbestimmte Zeit.
„Die Vorplanungsgenehmigung für das Projekt Ersatzneubau Alfred Delp-Haus in Straberg ist vor dem Hintergrund des pastoralen Zukunftsweges vom Vermögensrat im Dezember 2019 zurückgestellt worden“, erklärte Thomas Klimmek, Chef vom Dienst der Hauptabteilung Medien und Kommunikation des Generalvikariats Köln. In seinem Fasten-Hirtenbrief hatte der Kölner Erzbischof Rainer Kardinal Woelki darauf hingewiesen, „auf längere Sicht nicht alle unsere 1200 Kirchen und Kapellen erhalten“ zu können. „Gleiches gilt im Blick auf die Pfarrheime und weitere Gebäude, von denen wir es ganz selbstverständlich gewohnt sind, sie nutzen zu können. Kleiner und älter werdende Gemeinden werden das kirchliche Leben nicht so erhalten und fortführen können, wie wir es heute kennen.“ Diese Ungewissheit ist frustrierend für die Straberger, die seit Jahren für die Sanierung des Alfred-Delp-Hauses Geld sammeln. „Keiner weiß, wie und wann es weitergeht, darunter leidet die Dorfgemeinschaft“, sagt Brand. Viele Vereine und Gruppen nutzen die Räume für Treffen und Veranstaltungen.
Zuletzt wurde ein Neubau
ins Auge gefasst
Rund 95 000 Euro an Spenden liegen für das Delp-Haus auf einem Konto. Es ist viel zu sanieren: Dach marode, Heizung kaputt, Fußboden renovierungsbedürftig undsanitären Einrichtungen nur schlecht zugänglich. Zuletzt wurde ein Neubau ins Auge gefasst. Es ist mit Kosten von etwa 1,1 Million Euro zu rechnen – eine Sanierung läge bei knapp einer Million Euro – knapp die Hälfte könnte auf die Straberger als Eigenanteil zukommen.
Zwei Ideen zum Abbau von Überhangflächen: Die Abgabe des Pfarrhauses in Erbpacht oder die Übernahme des Häuschens neben der Kirche durch den Förderverein Jugend und Soziales Straberg. Statt der rund 600 Quadratmeter Fläche des jetzigen Alfred-Delp-Hauses, würde ein 180-Quadratmeter-Neubau den Bedarf decken. „Derzeit sind 60 Quadratmeter zu viel“, weist Brand darauf hin, dass die Pfarrgemeinde bereits ein Drittel der Unterhaltskosten trage. Bei einer Sanierung müssten sich die Straberger mit rund 600 000 Euro beteiligen, bei einem Neubau wäre es eine halbe Million Euro, so Brand.