Schulbetreuung in Dormagen OGS-Betreuung reicht nicht aus
Dormagen · Bei der OGS weist Dormagen große Defizite auf. Die Stadt muss improvisieren.
. Die Stadt geht von einer weiteren Steigerung der Zahl der Kinder aus, die an der Schulbetreuung der Offenen Ganztagsschule (OGS) teilnehmen werden. Das geht aus einer Information hervor, die den Mitgliedern des Schulausschusses zugegangen ist. Demnach wird sie zum neuen Schuljahr voraussichtlich um zehn Prozent auf dann 1658 Kinder steigen. Diese Entwicklung verschärft die ohnehin bereits vorhandenen Probleme: Es gibt nicht nur zu wenige Klassenräume an manchen Schulstandorten, sondern eben auch mitunter viel zu wenige Betreuungsmöglichkeiten. Selbst Provisorien reichen nicht aus, es fehlt an vielen Ecken schlichtweg der Platz. Eine durchgreifende Lösung ist nicht in Sicht.
Der Erste Beigeordnete und Jugend- und Sozialdezernent Robert Krumbein beschreibt die Situation so: „So erfreulich die Steigerung der Teilnehmerzahlen aus Sicht der Kooperationspartner für die OGS auch ist, so schwierig gestaltet sich die Unterbringung der Kinder für die außerunterrichtlichen Angebote. Die Kinder, die den Offenen Ganztag besuchen, müssen sich bereits während des Unterrichts in oftmals viel zu kleinen Klassenräumen von im Laufe der Jahre sanierungsbedürftig gewordenen Schulgebäuden aufhalten.“ Die Lage ist prekär, denn: Die für das anschließende Mittagessen errichtete beziehungsweise eingerichtete Mensa und die Gebäude und Räume für die außerunterrichtlichen Angebote haben inzwischen an allen Standorten ihre Kapazitätsgrenzen erreicht oder bereits überschritten, sagt die Stadt.
Konkret sieht es an Schulstandorten in Dormagen so aus: An den Standorten in Rheinfeld, Hackenbroich, Nievenheim und Delrath wurde der größten Raumnot bereits mit Raummodulen begegnet. Krumbein: „Die Problematik wird sich zum kommenden Schuljahr 2020/21 weiter verschärfen.“
Mensa soll in einen Gruppenraum umfunktioniert werden
In Hackenbroich, Straberg, Nievenheim, Dormagen-Mitte und Stürzelberg werde aktuell „mit vereinten Kräften nach Lösungen gesucht“, um möglichst auf weitere Hochbaumaßnahmen zu verzichten und trotzdem dem politischen Auftrag, der Nachfrage nach OGS-Plätzen, gerecht zu werden. Der Bürgermeister-Stellvertreter wird deutlich: „Dabei wird aus den Gebäuden oft noch der letzte Quadratzentimeter gepresst und auf die kreativen Fähigkeiten aller OGS-Mitarbeiter zurückgegriffen, um einen reibungslosen Ablauf des Ganztagsbetriebes zu ermöglichen.“
So ist vorgesehen, an der Grundschule Burg in Hackenbroich die Mensa in einen weiteren Gruppenraum umzufunktionieren und das Mittagessen in die einzelnen Gruppenräume zu verlegen. Krumbein: „Das ist grundsätzlich keine optimale Lösung und gelingt auch nur an den Standorten, an denen in den vorhandenen oder hierfür vorgesehenen Räumen der Schule genügend Platz vorhanden ist.“ Im Schulzentrum in der Stadtmitte soll zur Unterbringung einer weiteren Gruppe ein bisher schulisch genutzter Mehrzweckraum umgestaltet werden. Besonders schwierig ist die Lage der OGS an der St.-Nikolausschule in Stürzelberg, an der ebenfalls ein Mehrzweckraum im Schulgebäude umfunktioniert werden soll. Weitere kleinere Umbauten im Altgebäude sind zusätzlich erforderlich, um auch dort das Mittagessen in einem Gruppenraum einnehmen zu können. Denn an diesem Standort haben sich laut Stadt Schüler- und OGS-Zahlen bereits nachhaltig verändert, und die vorhandene Mensa ist viel zu klein, um allen Kindern, selbst in mehreren Schichten, einen Essensplatz zu bieten. Während in Nievenheim aktuell Bemühungen laufen, nahe gelegene und einigermaßen geeignete Liegenschaften vorübergehend anzumieten, wird in Straberg noch nach Lösungen gesucht, um auch dort weitere Kinder im Offenen Ganztag
unterzubringen.
In Delrath besteht
Handlungsbedarf vor 2025
Darüber hinaus macht eine erforderliche Mehrklassenbildung in Delrath einen Handlungsbedarf an diesem Standort bereits deutlich früher als 2025 erforderlich. Krumbein: „Wir sind bemüht, die erforderlichen baulichen Veränderungen für die einzelnen Standorte zu ermitteln und möglichst bis zum Ende der Sommerferien umzusetzen.“