Bürger entdecken Rasierklingen-Köder

In den sozialen Medien machen Fotos von gefährlichen Hundefallen die Runde.

Foto: Wiljo Piel

Grevenbroich. Für eine Hundenase muss der Duft zum Anbeißen sein, denn Dauerwurst mit Brotmantel erscheinen als Festhappen. Allerdings entpuppt sich der jetzt mehrfach aufgetauchte Köder bei näherem Hinsehen als Henkersmahlzeit: Der Köder ist mit Rasierklingen präpariert.

Aufmerksame Mitbürger hatten die todbringenden Leckerlis in der Südstadt an der Erftwerkstraße auf in der Unterführung entdeckt. Fotos der Giftköder nebst Hinweis, aufmerksam auf seinen Vierbeiner zu achten, wurden heftigst in den sozialen Netzwerken debattiert. Nicht nur, dass so Tiere vergiftet würden, sagt eine Leserin. „Da hat jemand nicht an Kleinkinder gedacht, die alles anfassen und in den Mund stecken!“ Derweil fehlt vom Täter bislang jede Spur.

Etwa 4500 Hunde leben in Grevenbroich, wie Rathaussprecher Robert Jordan mitteilt. Viele Bürger ärgern sich über deren Hinterlassenschaften, in den vergangenen Wochen war das Thema „Hundekot auf Straßen und in Parks“ wieder heiß diskutiert. Denn: Nur wenn das Ordnungsamt einen Hundebesitzer auf frischer Tat ertappt, kann ein Bußgeld erhoben werden. „Die Verstöße werden im Rahmen eines Ermessensspielraumes mit Strafgeldern belegt, zum Beispiel auf Straßen mit 70 Euro, auf Spielplätzen mit 140 Euro“, teilt der Stadtsprecher mit. Die durch Sponsoren bewirtschafteten etwa 40 Hundekotbeutelspender bleiben vielfach ungenutzt. Ob die Giftköder eine Revanche für „Wildkoter“ ist, ist reine Vermutung.

Auf Nachfrage bei der Polizei teilt Pressesprecherin Diane Drawe mit: Wird ein solcher Giftköder gefunden, sollte zunächst das Ordnungsamt der Gemeinde informiert werden. Mitarbeiter des Amtes kämen dann zum Fundort, um den Sachverhalt aufzunehmen. „Nie sollte ein Giftköder mit bloßen Händen angefasst werden“, warnt die Beamtin. Würde das Fundstück nachts oder Wochenende gesichtet, solle es vorsichtig eingepackt und später beim Ordnungsamt vorgelegt werden.