Bürger verärgert wegen gesperrter Fußgängerbrücke über die Erft
Grund der Sperrung sind die Arbeiten für den Bad-Abriss und Neubau.
Grevenbroich. Gertrud Hessel ist auf den Rollator angewiesen, doch auf dem Kopfsteinpflaster am Torbogen am Schloss kommt sie damit nur schwer voran. „Wenn ich zum Einkaufen etwa in die Coens-Galerie oder zum Arzt in die Innenstadt will, muss ich den Umweg über die Schlossstraße durch den Torbogen gehen, da die Fußgängerbrücke über die Erft seit Monaten gesperrt ist. Und im Winter ist das Pflaster oft sehr glatt“, sagt die 90-Jährige verärgert.
Wie sie fordern viele Bewohner des Flutgrabenviertels, darunter zahlreiche ältere Menschen: Der Fußweg über die kleine Brücke zur Karl-Oberbach-Straße hin muss endlich wieder geöffnet werden. Bereits 2014 war der Weg für den Bad-Abriss und den Neubau, Bauherr ist GWG Kommunal, gesperrt worden. Dabei ruhen die Arbeiten in dem Bereich seit Monaten, Archäologen sind mit Grabungen beschäftigt. Frühestens 2017 wird der Neubau fertig.
Passanten müssen trotz der Pause weiter den Weg durch den Torbogen nehmen. „Wenn wir zur Sparkasse oder Coens-Galerie wollen, müssen wir immer erst einen großen Bogen machen“, sagt Inge Philipp (74). Ihr Mann Klaus Philipp (80) erklärt erbost: „Es ist eine Schweinerei, dass der Weg jahrelang gesperrt bleiben soll.“ Monique Nauwarthat (34), Mutter von vier Kindern, sieht Gefahren: „Der Weg durch den Torbogen ist unübersichtlich — das ist für Fußgänger, besonders für Kinder, gefährlich.“ Günter Bahr (73) hat bereits brenzlige Situationen beobachtet, seine Frau und er haben sich an Bürgermeisterin Ursula Kwasny gewandt.
Schon im Sommer gab es Protest, die Stadt bleibt aber bei ihrer Haltung: Die Verbindung soll gesperrt bleiben. „Der Weg gehört zum Baustellenbereich und ist aus Sicherheitsgründen abgesperrt“, so Stadtsprecher Andreas Sterken. Vor einer Öffnung müsste der Weg erst wieder hergerichtet und eine Beleuchtung installiert werden. „Das wäre mit Kosten verbunden, die die Stadt nicht tragen kann.“ Zudem wäre dies, so Sterken, nur eine Lösung für den Übergang. „Wenn die Bauarbeiten weitergehen, wird der Bereich dafür benötigt.“