Burri-Bayer mit Epos zurück
Nach Gerichtsurteil wegen Hehlerei präsentiert Autorin ihren neuen Historien-Roman. Der Roman spielt im Frankreich des 13. Jahrhunderts.
Kaarst. Still war es um sie geworden. 2003 gehörte Hildegard Burri-Bayer zu den wenigen Menschen, die die germanische Sternen-Scheibe Nebra in den Händen halten durfte. Doch ihr Einsatz für das Kultur-Erbe endete in einer Bewährungsstrafe wegen Hehlerei. Danach zog sich die Kaarster Restaurantbesitzerin und Autorin zurück.
Jetzt ist sie wieder da. Mit ihrem vierten Buch "Die Bluterbin". Der Roman spielt im Frankreich des 13. Jahrhunderts und handelt von einer Frau, die eines Tages entdeckt, dass sie Kranke heilen kann. Als Wundertäterin verehrt, muss sie aber den Scheiterhaufen fürchten.
Ein Schlüsselerlebnis habe ihr nicht zu diesem Thema verholfen, das entsprang allein der Phantasie, erklärt die Autorin. Aber einen Zusammenhang zwischen dem Himmels-Scheiben-Trubel und dem Erscheinen dieses Buches ist nicht zu verleugnen: "Das Schreiben und das damit verbundene Abtauchen in andere Welten haben mich in dieser Zeit aufrecht erhalten", sagt sie.
Gerade die extremen Emotionen, die von Hoffnung in Verzweiflung wechselten, seien bei der Entstehung des 600-Seiten-Wälzers sehr wichtig gewesen.
Ein Gefühl, das sie womöglich noch öfters haben wird, denn für einen neuen Roman hat sie schon reichlich Ideen gesammelt. "Aber darüber verrate ich noch nichts."
Da ihr Steckenpferd schon immer die Archäologie war, ist sicher mit etwas Historischem zu rechnen. Denn Burri-Bayer hat erkannt: "Wir müssen unsere Vergangenheit kennen, um die Gegenwart zu verstehen und auch zu verstehen, wer wir sind."