Ist die eigene Sammeltasse reif für die Vitrine?

Mit Führung, Expertenrat und Kinderaktion beteiligt sich morgen das Kreismuseum.

Zons. Bewahren, ergänzen, vermitteln - das sind die drei Säulen, auf denen ein Museum steht. Deshalb lautet das Motto des Internationalen Museumstages "Museen und universelles Erbe". Zum 30. Mal werden am Sonntag in Deutschland Museen unter einem gemeinsamen Motto geöffnet. Auch das Kreismuseum in Zons beteiligt sich seit einigen Jahren an dieser Aktion.

In diesem Jahr, so meint die Museumsleiterin Angelika Riemann, eignet sich das Thema besonders gut. Die Wechselausstellung der Freundschaftstassen der Biedermeierzeit der und die Zinnsammlung im Jugendstil zeigen ideal wie aus einer individuellen Leidenschaft eine Sammlung entstand, die durch Güte und Qualität musealen Charakter bekam.

In beiden Fällen haben private Sammler in mühevoller Kleinarbeit, mit Forschergeist, mit zeitlichem Engagement und finanziellem Opfer Werte von universellem, kulturellen Wert geschaffen.

Am Museumstag können Interessierte mehr darüber erfahren, ob ihre eigenen Sammeltassen neben dem emotionalen Wert auch museale Qualitäten haben. "Reif fürs Museum?" - diese Frage beantwortet die Porzellanexpertin Gilla Ahlbory ebenso wie Herkunft und Alter.

Mitgebracht werden können Omas Sammeltassen, aber auch Keramikbecher mit mehr oder weniger intelligenten Sprüchen. "Einige Tassen werden dann leihweise in Vitrinen ausgestellt", verspricht Riemann.

Eine Führung in die Welt der Spruchweisheiten auf dem kunstvoll gestalteten Porzellan der Biedermeier-Sammeltassen bietet die Möglichkeit, die 130 Exponate mit "Nichtigem und Wichtigem" und ihre detailreichen Geheimnisse zu erkunden. "In der Führung geht es auch um Kaffeekultur, das Moderne, das sich in der Gestaltung verbirgt und den geistesgeschichtliche Hintergründen der Spruchweisheiten", kündigt Riemann an.