Rote Karte für Gelbe-Tonnen-Sünder

Entdecken die Abholer Müll ohne Grünen Punkt wird die Gelbe Tonne nicht geleert. Stattdessen bekommt sie einen orangenen Aufkleber mit einem Hinweis auf die falschen Abfälle.

Neuss. Wer die Gelbe Tonne nicht mit dem Grünen Punkt füllt, bekommt die Rote Karte. Klingt einfach. Trotzdem gibt es große Probleme mit dem System. Denn seit die Firma Handel Marketing Logistik GmbH (HML) zu Jahresbeginn die Abholung der Gelben Tonnen in Neuss übernommen hat, nehmen die Beschwerden wegen nicht entleerter Behälter zu. Hintergrund ist folgender: Viele Bürger wissen gar nicht, was in die Tonne darf und was nicht. Das Ergebnis: Die Müllbehälter sind vollgestopft mit Baby-Windeln, Sperrmüll und Gemüseresten. "Und so etwas gehört da einfach nicht rein", sagt Heino Eickes, Geschäftsführer von HML.

Denn rein gehört nur, was einen Grünen Punkt auf der Verpackung hat, mit Ausnahme von Papier und Glas. "Das müssen wir genau kontrollieren", erklärt Eickes. Denn HML ist nur der Sammler. Er bringt den Müll zum Sortierer, und dieser kann ihn ablehnen, wenn falsche Abfälle drin sind.

Aus diesem Grund hat sich HML die Roten Karten einfallen lassen. Entdecken die Abholer Müll ohne Grünen Punkt wird die Gelbe Tonne nicht geleert. Stattdessen bekommt sie einen orangenen Aufkleber mit einem Hinweis auf die falschen Abfälle. Nimmt der Besitzer diese nicht heraus, wird die Tonne beim nächsten Mal aus Hygienegründen zwar geleert, aber er bekommt die Rote Karte. Eine letzte Warnung in Form eines roten Aufklebers.

Wird der Müll-Sünder zum Wiederholungstäter, wird ihm die Tonne entzogen. Abgeschlossen vom Dualen System ist er dann aber nicht. Er kann seinen Müll in Gelben Säcken entsorgen. "Die sind kleiner und durchsichtig. Die Leute haben Hemmungen, darin ihren Sperrmüll zu entsorgen", erklärt Eickes. Seit Einführung der Aufkleber sollen sich die Müll-Sünden verringert haben.