CiDo-Vorsitzende Michaela Jonas tritt zum 30. Juni von ihrem Amt zurück
Zwei Jahre führte sie die Händlergemeinschaft. Die 42-Jährige nennt persönliche Dinge, aber auch mangelnde Unterstützung als Gründe.
Dormagen. Am späten Freitagabend erreichte die Mitglieder der City-Offensive Dormagen (CiDo) die Nachricht per E-Mail: „Aus persönlichen Gründen“ wird Michaela Jonas vom Amt als Vorsitzende zum 30. Juni zurücktreten. Die 42-Jährige erklärte in der knappen Mitteilung noch, „die Übernahme eines anderen Amtes für die City-Offensive bzw. ein weiteres Engagement ist mir nicht möglich“.
Der Rücktritt kommt zu diesem Zeitpunkt überraschend, denn noch vor wenigen Wochen hatte die Steuerberaterin im Vorfeld einer Mitgliederversammlung erklärt, ihre Amtszeit bis 2018 erfüllen zu wollen. Wie es jetzt weitergeht, ist unklar.
Jonas sagte, dass auf einer außerordentlichen Versammlung ein Nachfolger gewählt werden müsse. Wahrscheinlich nicht nur das: Weil im April 2015 Jonas mit einer neuen Vorstandsmannschaft im „Paket“ angetreten war, sind weitere Rücktritte, zum Beispiel von Vize Dirk Reißer oder Beisitzer Axel Güttler, nicht auszuschließen.
Auf Nachfrage erläuterte Jonas ihre Entscheidung. „Ich habe mir diesen Schritt nicht leicht gemacht. Aber ich habe gemerkt, dass die Arbeitsteilung im Vorstand nicht so gut funktioniert. Das soll keine Kritik an meinen Kollegen sein, denn ich weiß, dass sie alle als Unternehmer stark belastet sind. Die kommen dann durch eine solche Tätigkeit im Vorstand auch an ihre Grenzen“, sagte sie.
Auch ihre private Situation als Mutter von zwei Jahre alten Zwillingen spiele eine wichtige Rolle. „Ich habe oft auch nachts für die CiDo gearbeitet, irgendwann geht es nicht mehr“, sagte Jonas. Zumal sie bald nach dem Ende ihrer Elternzeit zurück in den Beruf will. Zudem übte sie Kritik an der mangelnden Unterstützung der Mitglieder: „Warum soll der Vorstand immer alles alleine machen?“
Vor gut zwei Jahren stand die Lobby-Vertretung der Innenstadt-Unternehmer kurz vor dem Aus. Die damalige Werbegemeinschaft Stadt Dormagen (WSD) war finanziell und personell nicht gut aufgestellt. Nicht zuletzt durch das Eingreifen von Bürgermeister Erik Lierenfeld konnte es weitergehen. Michaela Jonas scharte eine fast komplett neue Vorstandsmannschaft um sich, konsolidierte die Finanzen, gab der Gemeinschaft einen neuen Namen und neue Satzung und initiierte viele Aktionen.
Lierenfeld bedauerte die Entscheidung, sagte aber auch, sie sei „nachvollziehbar. Der CiDo-Vorsitz ist keine einfache Aufgabe“. Jonas habe diese Aufgabe gut gemacht, die Zusammenarbeit mit der Stadt sei gut gewesen. Lierenfeld sagte, dass ein Nachfolger auf eine gute Situation der CiDo treffen werde, die wirtschaftlich besser dastehe als vor zwei Jahren.
Auch Michael Bison, Geschäftsführer der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD), war überrascht. „Den Rücktritt von Michaela Jonas bedauere ich sehr. Sie war für mich und die SWD eine gute Ansprechpartnerin. Ich respektiere aber voll und ganz ihre Entscheidung“, sagte er.