Tausende Besucher beim Maimarkt

Von dem großen Andrang in der Kaarster Innenstadt profitierten Aussteller wie Einzelhändler.

Foto: lber/ki- (2)

Kaarst. Mächtig was los war gestern in der Kaarster Innenstadt: Mehrere tausend Besucher kamen zur 39. Auflage des Maimarktes und bummelten von Verkaufsstand zu Verkaufsstand. Davon gab’s zwischen Rathaus und Maubishof genug: Rund 75 Aussteller verkauften ihre Waren bei idealem Wetter. Auch der lokale Einzelhandel konnte von der Veranstaltung, die einen guten Ruf genießt, profitieren. Die meisten Geschäfte im Ortskern öffneten um 13 Uhr für fünf Stunden und versuchten, Kunden mit Sonderaktionen auf ihre Produkte aufmerksam zu machen.

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Sonja Floethe-Emons, Einzelhändlerin

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Auch Sonja Floethe-Emons öffnete pünktlich ihr Geschäft am Maubishof. Bereits nach fünf Minuten klingelte die Kasse ihres Ladens für Haushaltswaren und Wohnaccessoires. Sie ist eine Verfechterin der verkaufsoffenen Sonntage. „Für den Einzelhandel in Kaarst sind die noch interessanter als Großveranstaltungen wie Kaarst total“, sagte sie. Der Grund: Beim Maimarkt etwa sei potenzielle Kundschaft nicht allzu stark auf ein Veranstaltungsprogramm fixiert.

Viele der Händler und Aussteller bezeichneten den Markt als „gut organisiert“ und „niveauvoll“ — so auch Geschäftsfrau Floethe-Emons. Sie lobte die Organisatoren und sprach von einer „guten Entwicklung in den vergangenen Jahren“. Ähnliches erzählten die Mitglieder des Schiffsmodellbauclubs Bochum, die mit ihrem Stand am Brunnen vor dem Rathaus für Hingucker sorgten: Sie ließen einige ihrer detailgetreu nachgebauten Modelle zu Wasser und manövrierten sie per Fernsteuerung über die Oberfläche. „Der Maimarkt gefällt uns. Wir sind seit sechs Jahren hier vertreten. Er verdient seinen Namen, weil er nicht mit den üblichen Ramsch- und Trödelmärkten vergleichbar ist“, sagte Vereinschef André Kaczmarek, der vor Ort eines seiner größten Modelle im Maßstab 1:30 präsentierte: einen Bohrinselversorger, der 48 Kilo auf die Waage bringt.

Wie die Mitglieder des Bootsclubs setzten viele auf das gute Wetter. So auch Karl Hübers aus Holzheim, der am Rathaus seine selbstgebauten Vogelhäuschen und Nistkästen verkaufte. „Ich stecke in jedes Häuschen etwa vier Stunden Arbeit. Ich streiche alle dreimal an“, erzählte der 70-Jährige, der sonst eher auf Weihnachtsmärkten vertreten ist. Er konnte einige seiner selbstgebastelten Vogelhäuser verkaufen. Gut liefen vor allem die Exemplare in den Farben regionaler Fußballvereine und der Schützen.

Einige der Besucher verbanden ihren Gang zur Wahlurne mit einem Besuch in der Innenstadt und probierten dort zum Teil exotisches Essen. Sowohl am Rathaus als auch am Maubishof gab es sehr unterschiedliche Angebote — von der gut-bürgerlichen Erbsensuppe bis hin zum orientalischen Reisgericht mit einer ordentlichen Schärfe. Kulinarisch ging es auch am Stand von Janine Vossen aus Kaarst zu, wenn sich ihr Angebot auch eher an Vierbeiner als an Menschen richtete: Die gelernte Köchin vertreibt seit Oktober selbst gebackene Kekse für Hunde. „Ich möchte bekannter werden. Deshalb bin ich auf dem Maimarkt vertreten“, erzählte sie und berichtete von einigen Kunden, die sich bei ihr informierten. Was Hunde gerne mögen? „Stark gefragt sind momentan Käse-Walnuss-Kekse.“