Das ist für die Bahnstraße geplant

Die Planungsgruppe MWM stellte das Projekt vor, das viel Grün und Platz für Fußgänger und Gastronomie vorsieht.

Grevenbroich. Ein neues Gesicht mit kleinen Plätzen und viel Grün sollen Rheydter Straße und Bahnstraße erhalten. Bei einem Bürgerforum im Bernardussaal stellte die Planungsgruppe MWM aus Aachen ihren Konzeptentwurf vor. Vorausgegangen waren eine Verkehrsuntersuchung und ein Bürgerworkshop. Nun hat die Politik das Sagen, mit ersten Umbaumaßnahmen im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) ist allerdings erst 2018 zu rechnen.

Das Ziel des Konzeptes: „Die Verbindung zwischen Bahnhof und Fußgängerzone zu verbessern sowie die Aufenthalts- und Wohnqualität stärken“, erklärte Jan Siebenmorgen von MWM. Eine Voraussetzung: Der Verkehr muss neu geordnet werden, die Grevenbroicher müssen sich auf geänderte Verkehrsführungen einstellen. Die Bahnstraße zwischen Ostwall und Kreisel soll — ausgenommen von Radfahrern — nur noch in Richtung Kreisverkehr befahren werden, für die Gegenrichtung steht die Montzstraße zur Verfügung. Im Bahnhofsviertel ist ein Einbahnstraßen-Kreis über die kurze Straße „Platz der Deutschen Einheit“, die Bahnstraße in Richtung Bahnhof (entgegengesetzt zu heute), Dechant-Schütz- und Rheydter Straße (in Richtung Kreisel) vorgesehen. Auf letzterer Straße soll zudem wegen der vielen Radfahrer aus Richtung Elsen/Orken ein Radweg angelegt werden.

Der Quartierszugang am Platz der Deutschen Einheit soll „sichtbarer“ werden. „Der Platz hat heute eher Hinterhofcharakter“, sagt Siebenmorgen. Wie er künftig aussehen wird, steht noch nicht fest, an der Gestaltung werden die Bürger beteiligt.

Grundprinzip ist, viel Raum für Fußgänger und zum Verweilen zu schaffen. Größere Änderungen sind auf der Bahnstraße vorgesehen, die sich laut Bernd Niedermeier von MWM zurzeit „als monotones Band präsentiert“.

Die Fahrbahn soll dort nur noch 4,25 Meter breit sein. Das schafft Platz für Fußgänger, neue Bäume — aber auch für das „Blockparken“ mit zwei Stellplätzen nebeneinander längs zur Fahrbahn. An der Einmündung der Alten Bergheimer Straße soll die Bahnstraße zum Platz werden — ohne parkende Autos, dafür mit Möglichkeiten für Außengastronomie. Ähnliches sieht das Konzept für die — weiter in beide Richtungen befahrbare — Bahnstraße östlich des Ostwalls vor. Zwischen Fahrbahn und Gehwegen sollen Bereiche für parkende Autos und zur „Sondernutzung“ entstehen. „In diesem Bereich könnten etwa im Sommer Tische und Bänke für Gastronomie aufgestellt werden, im Winter kann er zum Parken genutzt werden“, so Niedermeier.

Nach der Vorstellung hatten die rund 45 Zuhörer etliche Fragen, etwa ob die Zahl der Stellplätze an den Straßen ausreichend sei. Sie soll laut Konzept insgesamt leicht sinken. Ein Unternehmer ´von der Bahnstraße kritisierte, dass bei einer Einbahnstraße Kunden aus dem Norden der Stadt Umwege fahren müssen. „Wie sollen Lieferlastwagen durch die engen Kurven zum Getränkehandel und zu den Supermärkten kommen, wenn Dechant-Schütz- und Rheydter Straße Einbahnstraßen werden?“, fragte ein Anlieger. Das wird nun geprüft. Dezernent Claus Ropertz sicherte zudem zu, dass bei der Planung der Bäume auch die Belange der Schützen für ihre Umzüge berücksichtigt würden.