Das Picknick im Stadtmittepark zieht nur wenige Familien an
Die, die kamen, erlebten aber einen interessanten und entspannten Nachmittag mit vielseitigem Programm und guter Stimmung.
Kaarst. Ein Picknick in Park bei tollem Wetter: Die Rahmenbedingungen stimmten, leider war die Zahl der Besucher am Samstag im Stadtmittepark eher bescheiden. Wer kam, fühlte sich allerdings rasch wohl. Das Jugendamt sowie die unterschiedlichen Akteure der freien Träger hatten alles getan, damit Familien einen interessanten und entspannten Nachmittag verbringen konnten. Die Teilnahme an der Familienolympiade war ein guter Grund, die Picknickdecke immer wieder zu verlassen.
Die Familien Seidel, Köller und Wolf aus Holzbüttgen, Büttgen und Vorst kamen gemeinsam zum Picknick, breiteten eine große Decke aus — und weil das noch nicht schön genug aussah, kam noch die Hochzeitstischdecke von Janna und Uli Wolf darauf. Muffins, Weintrauben, Äpfel und „Hugo“ für die Damen wurden aufgetischt. Zu den drei Familien gehören sieben Kinder: Lotta Seidel war mit ihren drei Monaten die Jüngste, Julius Köller mit seinen sieben Jahren der Älteste.
Stadtjugendpfleger Ralf Schilling mimte beim Picknick den Grillmeister — im Vorfeld hatte er für die Hüpfburg gesorgt und auch sonst alles Organisatorische erledigt. Über die Gründe für den mäßigen Besuch konnte er nur spekulieren: „Ich weiß, dass heute auch Tag der offenen Tür bei der Katholischen Grundschule ist.“
Das Technische Hilfswerk hatte für Strom gesorgt, im Gebüsch brummte ein Generator vor sich hin, das Wasser kam aus dem Jugendhaus Bebop — ebenso wie Ken Schultze, der durch das Bühnenprogramm führte. Je später der Nachmittag, desto mehr Besucher saßen auf den Holzbänken vor der Bühne.
Im Stadtmittepark gab es eine Menge zu entdecken: Die DLRG hatte ihr Boot „Rheinadler“ auf den Rasen geschoben. Ein kleineres Rettungsboot war innen mit Wasser gefüllt — die Kids mussten möglichst viele Plastikenten herausfischen.
Lohgi aus Sri Lanka lümmelte auf einer aufblasbaren Insel mit ebenfalls aufblasbarer Palme, der immer wieder die Luft ausging. Diese Insel ist das Wahrzeichen der gleichnamigen Jugendfreizeiteinrichtung unter der Leitung von Katja Blume: „Es ist total schade, dass nicht mehr Familien gekommen sind“, sagte sie.
Zumal das Picknick auch ein Treffen der Generationen war. Irmgard und Hermann Huberti sind längst Urgroßeltern — sie gehörten zu den nicht wenigen Senioren, die auf ein Stück Kuchen vorbeischauten. Den gab es am Stand der SG Kaarst. „Der von mir gebackene Kuchen ist günstiger und leckerer als in einer Bäckerei gekaufter“, war sich Martina Groth, Abteilungsleiterin für Breitensport, Basketball und Schwimmen sicher. Susa Ogger vom Jugendamt der Stadt Kaarst schminkte Kindergesichter wie das des sieben Jahre alten Diego. Sie machte aus ihm einen Spiderman.
Und es gab auch eine Auszeichnung. Sandra Reimann vom Stadtjugendring entschied: Den schönsten Picknick-Platz haben die Familien Seidel, Wolf und Köller, auf Platz zwei kamen die Familien Portmann und Castillo.