Dem Further Komitee steht ein großer Umbruch bevor

Viele Mitglieder wollen sich im Februar nicht mehr zur Wahl stellen.

Nordstadt. Die St.-Sebastianus- Schützenbruderschaft auf der Furth braucht eine neue Spitze. Weite Teile des Komitees werden auf einer vorgezogenen Jahreshauptversammlung am 12. Februar 2016 das Komitee verlassen. Das kündigte Präsident Rolf Stein auf der jüngsten Sitzung des erweiterten Komitees an. Wie aus dem Protokoll hervorgeht, steht Stein für keine weitere Amtszeit zur Verfügung. Mit ihm hätten Hans-Werner Prinz (Geschäftsführer), Holger Pannen (Schatzmeister), Markus Schlüter (Archivar), Ulli Robertz (Beisitzer) und Rainer Göttges (Schießmeister) ihren Rückzug erklärt. Stein wollte dies nicht kommentieren und verwies auf die für den 12. Februar terminierte Versammlung. Mehrere mit den Vorgängen vertraute Schützen bestätigten dies indes.

Die Rücktritte, so heißt es in dem Protokoll , werden am 12. Februar 2016 vollzogen. Als Grund wird unter anderem eine „fehlende vertrauensvolle Basis mit einigen Personen im Komitee“ angegeben. In dem Protokoll wird ein Teilnehmer der Sitzung mit den Worten zitiert, dies sei ein Tiefpunkt und Tiefschlag für die Bruderschaft auf der Furth. Dies sollte alle zur Nachdenklichkeit bewegen.

Dieter Nehr, Ehrenmitglied

„Es gibt Dissonanzen im Komitee, ich habe den Eindruck, dass die Uneinigkeit bereits länger besteht“, sagte Präses Hans-Günther Korr, Pfarrer von St. Josef gestern. Bei der letzten Jahreshauptversammlung hatte sich dies darin geäußert, dass sich bei einer Neubesetzung zweier Posten in geheimer Abstimmung nicht die Kandidaten des Komitees durchsetzen konnten. Ins Komitee gewählt wurden dafür mit Franz-Josef Breuer (stellvertretender Schatzmeister) und Wilfried Moosbauer (Beisitzer) zwei Schützen aus der Versammlung. „Ich glaube, das Komitee sollte offener sein, denn Transparenz fördert Vertrauen“, sagte damals Ehrenmitglied Dieter Nehr. „Es muss mehr miteinander als übereinander gesprochen werden, und das gilt für alle Schützen.“

Auf der Sitzung des Komitees hat sich bereits ein Kandidat für die Nachfolge Rolf Steins als Präsident gefunden. Jochen Hennen (42), Schützenmeister, hat sich zu einer Kandidatur bereiterklärt und seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den verbleibenden Komitee-Mitgliedern bekräftigt. „Ich kann mir vorstellen, mich zur Wahl zu stellen“, sagte Hennen gestern. Insgesamt sind dann knapp 1000 Mitglieder der St.-Sebastianus-Bruderschaft zur Wahl aufgerufen.

Hennen ist seit gut 25 Jahren Mitglied der Bruderschaft, war Vorsitzender der 32er Scheibenschützen und ist seit drei Jahren Mitglied im Komitee. Zu den Gründen für das offenkundige Zerwürfnis im Komitee wollte Hennen sich nicht äußern. „Der Präsident hat sich früh erklärt, was ich fair finde. Jetzt hat die Bruderschaft genug Zeit, die Weichen für die Zukunft zu stellen“, sagte Hennen.