Der Berliner Platz ist der Unfallschwerpunkt in Neuss

Das Amt für Verkehrslenkung und die Polizei überlegen, wie sie die Stelle sicherer machen können.

Neuss. Der Berliner Platz bereitet Polizei und Stadtplanern Kopfzerbrechen. An der Kreuzung zur Further Straße passieren viele Unfälle, insgesamt 13 in den vergangenen drei Jahren. Laut Polizei verletzten sich dabei sieben Menschen schwer und neun leicht. „An der Kreuzung herrscht ein hoher Mischverkehr“, sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. „Und viele Fußgänger laufen kreuz und quer über die Further Straße.“ Fast alle Unfälle ereigneten sich beim Abbiegen. „Allerdings nicht an einer Stelle, sondern beim Abbiegen aus allen vier Richtungen“, erklärt Norbert Jurczyk vom Amt für Verkehrslenkung. Mal sei ein Auto mit einem Fahrrad zusammengestoßen, mal mit einem Fußgänger. Mal habe ein Radfahrer die Straße bei Rot gequert, mal ein Fußgänger. Mal sei zudem Alkohol im Spiel gewesen.

Daher sei es schwierig, Mittel zu finden, um die Ecke sicherer zu machen. Sie stehe schon seit Jahren unter Beobachtung. „Angesichts des hohen Verkehrsaufkommens können wir keine Fahrtrichtung sperren“, erklärt Jurczyk. „Und wir können auch an der Ampelschaltung nicht viel machen, weil sonst die Leistungsfähigkeit auf der Kreuzung nicht mehr gegeben wäre.“

Schließlich handele es sich um einen der verkehrsreichsten Knotenpunkte in Neuss. Als kleine Maßnahme habe man in der Vergangenheit die Haltelinie für Autofahrer aus Norden ein Stück zurückverlegt, damit sie an der Ampel die parallel fahrenden Radler besser im Blick hätten. „Wie viel das gebracht hat, müssen wir noch auswerten“, sagt der Verkehrslenker. In der Nordstadtkonferenz und im Initiativkreis Nordstadt sei die Situation am Berliner Platz noch kein Thema gewesen, berichtet CDU-Politiker Joachim Goerdt. Ihm seien dort auch keine kritischen Situationen bekannt. Im Gegensatz zu Sebastian Rosen. „Da muss dringend etwas getan werden“, fordert der CDU-Politiker. „Möglicherweise könnte ein Kreisverkehr die Kreuzung sicherer machen“, schlägt er vor. „Wir haben ja festgestellt, dass überall dort, wo Ampeln durch Kreisverkehre ersetzt wurden, weniger Unfälle geschehen.“

Das Amt für Verkehrslenkung ist dabei, eine Lösung für den Berliner Platz zu finden. „In einigen Wochen werden wir die Analyse der Unfälle aus dem vergangenen Jahr abgeschlossen haben. Dann könnten wir auch schon kurzfristig machbare Maßnahmen umsetzen“, sagt Jurczyk. Grundsätzlich sei die Unfallbekämpfung für die Stadt ein zentrales Thema, das hohe Priorität habe. Und dem man sich offensichtlich mit Erfolg widme. „Von den fünf Unfallschwerpunkten, die wir noch im Jahr 2013 hatten, konnten wir vier beseitigen“, berichtet der Verkehrslenker.