Der neue Rasen bereitet Ärger

Der Hybridrasen weist gelbe Streifen und fast kahle Stellen auf. Weil zudem der Tennenplatz gesperrt ist, sorgt sich der TuS Grevenbroich um den Trainingsbetrieb.

Der neue Rasen bereitet Ärger
Foto: Lothar Berns

Grevenbroich. Im Frühjahr hatte Fußballchef Friedel Geuenich erklärt: „Das neue Spielfeld wird den TuS sportlich nach vorne bringen.“ Für 308 000 Euro hatte die Stadt Grevenbroich das Schlossstadion mit Hybridrasen versehen lassen, dem ersten in der Stadt und weit darüber hinaus. Keine zwei Monate nach Eröffnung des Spielbetriebs blickt der Vorsitzende des TuS-Fußballer aber mit Sorge auf das Grün, das teilweise eine andere Farbe angenommen hat. Denn gelbe Streifen ziehen sich über den Rasen. „Die gibt es schon seit längerem, sie sind aber großflächiger geworden“, sagt Geuenich. In der Nähe einer Ecke weist er auf eine fast kahle Stelle hin: „Da wächst kein frisches Gras mehr.“ Sein Fazit: „Unbefriedigend. Das ist nicht so, wie es sein sollte. Das müsste satter aussehen.“

Thomas Weinberger von Eurogreen, der Herstellerfirma des Hybridrasens

Der Hybridrasen ist zurzeit nicht das einzige Problem des Fußballvereins. In der vergangenen Woche musste der Tennenplatz gesperrt werden. Bei einer Überprüfung hatte sich herausgestellt, dass einer der sechs Flutlichtmasten nicht standsicher ist. Er droht auf den Platz zu stürzen.

Der Tennenplatz fehlt dem Verein nun. „Wir überlegen, ob wir den Trainingsbetrieb einschränken müssen“, sagt Geuenich. Das Training von 14 Mannschaften komplett auf den Hybrid-Rasen verlegen, will er angesichts von dessen Zustand nicht. „Ich denke, dass der geschont werden muss“, sagt der Fußballchef. Der Spielbetrieb an diesem Wochenende war, so Geuenich am Freitag, nicht gefährdet, da dort nur wenige Spiele anstanden.

Am Freitag hatte Geuenich einen Ortstermin mit Helga Fröhlich vom Sportamt. „Der Rasen hat sich nach dem Regen in der Nacht wieder erholt, er sieht grüner aus“, erklärt sie. „Wir pflegen den Hybridrasen nach Vorgaben der Lieferfirma.“ Vor wenigen Tagen hätten die Wirtschaftsbetriebe das Grün, das aus 90 Prozent Natur- und zehn Prozent Kunstrasen besteht, „gestriegelt und gekehrt“. In dieser Woche soll eine Vertidrain-Maschine zur Tiefenlockerung eingesetzt werden. „Ich denke, dass der Platz danach besser aussieht“, sagt Fröhlich.

Bei der Herstellerfirma Eurogreen mit Sitz in Betzdorf erläutert Thomas Weinberger die Situation: „Wir geben der Stadt Pflegehinweise. Die gelben Streifen weisen darauf hin, dass der Dünger nicht gleichmäßig verteilt wurde.“ Das sei nichts Außergewöhnliches, bei der nächsten Düngung könne das ausgeglichen werden.

Es sei auch nicht ungewöhnlich, „dass das Gras im Spielbetrieb mal kaputt getreten wird. Der Rasen muss gepflegt werden“, sagt Weinberger und verspricht: „Wir werden uns den Platz noch einmal ansehen.“ Geuenich hofft auf Besserung. „Schließlich ist uns ein Ganzjahresbetrieb, mit Ausnahme von Frostperioden, versprochen worden.“

Und er hofft auch, dass die Sperrung des Tennenplatzes bald aufgehoben wird. Anfang dieser Woche soll eine Firma prüfen, ob der Flutlichtmast repariert werden kann oder abgebaut werden muss. Nach einer Demontage könne der Platz, wie Fröhlich sagt, genutzt werden. Doch Geuenich erklärt: „Das gilt fürs Training. Ohne den Mast wird ein Schiedsrichter wohl kein Spiel anpfeifen.“