„Dirtbike-Anlage“ wird konkret

In Norf entsteht ein Parcours für den Trendsport.

Norf. Es ist eine neue Sportart, die immer mehr Jugendliche in ihren Bann zieht: das „Dirtbiken“, eine Art Moto-Cross für spezielle Fahrräder. Das ist auch in Neuss der Fall — doch bisher mangelte es an einem geeigneten Platz, an dem Jugendliche den Sport richtig betreiben können.

Die Lösung liegt auf einem noch zugewucherten Areal zwischen der Von-Waldthausen-Straße und dem gleichnamigen Sportstadion: Dort beginnen jetzt die Bauarbeiten für eine 1500 Quadratmeter große „Dirtbike“-Strecke. Dem vorausgegangen ist allerdings eine Genehmigungs-Odyssee: Bereits vor fünf Jahren hatten Jugendliche erste Gespräche mit der Stadt gesucht, doch erst jetzt kommt das Projekt „Dirtbike-Strecke“ endlich in Fahrt.

Hintergrund sind leere Haushaltskassen und die lange Suche nach einem geeigneten Standort, der dann zwar gefunden wurde, aber ausgerechnet in einem Landschaftsschutzgebiet lag. Das Gelände an der Von-Waldthausen-Straße, auf dem sich vor etlichen Jahren ein Asylantenheim befand, hatte sich die Natur im Laufe der Zeit vollständig zurückerobert. Jetzt rücken dort Arbeiter mit schwerem Gerät an, um die Aufschüttung von insgesamt 34 kleinen und großen Erdhügeln und Rampen, darunter ein großer „Starthügel“, zu ermöglichen.

„Über die wollen wir später springen“, sagt Henno Buchholz (21), „Dirtbiker“ aus Düsseldorf. Seit acht Jahren springt er mit dem Rad durchs Gelände — und packt jetzt mit neun weiteren Bikern tatkräftig bei der Verwirklichung der neuen Strecke in Norf mit an. Die Anlage soll künftig dem Turn- und Sportverein (TSV) Norf angehören, der nur einen Steinwurf entfernt eine Skateranlage betreut, die stark frequentiert ist.

Laut Henno Buchholz sind „Dirtbike“-Strecken in der Region eher Mangelware, obwohl die Szene stetig wachse. „Wir möchten den Jugendlichen eine Trainingsmöglichkeit und einen Treffpunkt geben“, sagt Herrmann-Josef Baaken, Vorsitzender des TSV Norf.

Er hat gemeinsam mit Thomas Kaumanns vom Verein „Nüsser Pänz“, dem Landschaftsarchitekten Ralf Maier und der Stadtverwaltung die Planungen vorangetrieben. „Die Stadt Neuss stellt einen Zaun, der das Gelände künftig eingrenzen soll“, sagt Rolf Knipprath, Vorsitzender des Sportausschusses. Die Gesamtkosten des Projekts schätzen die Beteiligten auf eine Geldsumme zwischen 10 000 und 15 000 Euro.