Dormagener wollen aus Fehlern lernen
Die Drittliga-Handballer haben die erste Saisonniederlage gegen Krefeld aufgearbeitet. Nun soll gegen Minden II der fünfte Sieg her. Korschenbroich spielt beim Longericher SC.
Dormagen/Korschenbroich. Die Spielstätten, in denen die heimischen Handball-Drittligisten heute Abend auflaufen, trennen gerade mal zehn Kilometer: Der TSV Bayer Dormagen empfängt um 19 Uhr die Bundesliga-Reserve von GWD Minden im heimischen Sportcenter, der TV Korschenbroich gastiert um 18 Uhr in der Sporthalle Chorweiler beim Longericher SC.
Ulli Kriebel, Trainer von Bayer Dormagen, über seine Mannschaft
Und auch der Auftrag, mit dem die Spieler in die jeweiligen Partien gehen, klingt ähnlich: „Wir müssen natürlich sehen, dass wir unsere Fehler minimieren. Denn die hat der Leichlinger TV im zweiten Durchgang gnadenlos genutzt,“ sagt TVK-Trainer Ronny Rogawska mit Blick auf die 22:29-Schlappe im letzten Heimspiel. Sein Dormagener Kollege Ulli Kriebel stellt rückblickend auf die 27:28-Niederlage bei der HSG Krefeld fest: „Wir haben die erste Saisonniederlage sachlich aufgearbeitet — daraus lernen wir.“
Und diesen Lerneffekt möchte er heute Abend gegen einen Gegner umgesetzt sehen, den er für wesentlich stärker hält als der 14. Tabellenplatz, den die Mindener derzeit innehaben — mit erst einem Saisonsieg ausgerechnet gegen Dormagen-Bezwinger HSG Krefeld (31:28). „Die werden sich am Ende weit oben einsortieren“, sagt Kriebel über die grün-weiße Bundesliga-Reserve, die er für „eine ähnliche Mannschaft hält wie wir. Die haben auch ein paar ganz große Talente dabei.“ Deshalb erwartet Kriebel ein „hochinteressantes Spiel, in dem beide sehr viel Tempo gehen werden“.
Ob solche Prädikate auch für die Partie im Nachbarort gelten, darf bezweifelt werden, treffen dort doch zwei eher verunsicherte Mannschaften aufeinander. Der Longericher SC, als Tabellendritter die positive Überraschung der vergangenen Saison, ist noch nicht in Tritt. Zu Hause gab es bereits zwei Niederlagen (20:21 gegen SG Schalksmühle-Halver, 21:26 gegen den OHV Aurich), von denen vor allem die letztere der Kategorie „unerwartet“ zugerechnet werden muss. Dem TV Korschenbroich hat der Einbruch im zweiten Durchgang der Partie gegen den Leichlinger TV zu denken gegeben. „Wir haben eine Halbzeit lang gut gespielt und hätten zur Pause führen können, wenn wir noch cleverer agiert hätten“, sagt Rogawska und leitet daraus die Forderung ab: „Wir müssen das gute Spiel über eine längere Zeit durchhalten, am besten über die gesamte Spielzeit.“
Auch das eine Parallele zu den Dormagenern. „Wir sind nicht allein an unseren Fehlern in der Schlussphase gescheitert — wir hätten zur Pause deutlicher führen müssen“, sagt Kriebel. Dass der Vier-Tore-Vorsprung schnell schmolz, war für ihn nicht Resultat fehlenden Einsatzes: „Das hat nicht am Kampf gelegen, sondern an der Cleverness, daran, wie wir alle, Mannschaft und Trainerteam, mit Stress umgehen.“ Freilich würde auch er sich ein bisschen mehr Konsequenz im Auftreten seiner Schützlinge wünschen: „Wenn sie in Führung liegen, sind sie zu schnell zufrieden. Doch Zufriedenheit ist unser Feind.“ Da kann Ronny Rogawska nur bedingt mitreden: Sein TVK lief bislang meist Führungen des Gegners hinterher.