Ende der Hoffnung auf Lärmschutzwall
Bezirksregierung vergaß in Stellungnahme zu Raststättenausbau an A 46 ein wichtiges Wort.
Grevenbroich. Sie hatten sich Chancen auf einen Lärmschutzwall ausgerechnet, doch die Mitglieder des Vereins „Dorfgestaltung“ wurden bitter enttäuscht. Voller Frust verließ der Vorstand um Doris Tietz gestern das Anhörungsverfahren der Bezirksregierung zur geplanten Erweiterung der Raststätte Vierwinden-Nord an der A 46. „Ich glaube kaum, dass wir noch eine Aussicht auf Erfolg haben“, sagte die Vorsitzende.
Die Parkplätze der beiden Autobahn-Raststätten sollen spätestens im nächsten Jahr für rund zwölf Millionen Euro ausgebaut werden; es sind Stellflächen für mehr als 170 Lastwagen geplant. Der Hemmerdener Dorfverein ist zwar nicht gegen dieses Vorhaben, fordert aber geeignete Lärmschutzmaßnahmen. Eine Stellungnahme der Straßenbauverwaltung, die dem Vorstand im Vorfeld des gestrigen Anhörungsverfahrens zugesandt wurde, gab den Mitgliedern Hoffnung, dass sie ihr Begehren durchsetzen können.
Denn in dem Schreiben wurde deutlich gemacht, dass „in den angrenzenden Wohngebieten der Ortschaft Hemmerden die maßgeblichen Immissionsgrenzwerte für ein Wohngebiet überschritten“ werden. Was Schwarz auf Weiß nach einem guten Argument für einen Lärmschutzwall klang, wurde bei der Anhörung aber korrigiert. „Man hat sich bei uns entschuldigt“, sagt Doris Tietz: „Und zwar dafür, dass in der offiziellen Stellungnahme schlichtweg das entscheidende Wort ,nicht’ vergessen wurde. Das heißt: Aus Sicht der Straßenbauverwaltung gibt es keine Überschreitung der Immissionsgrenzwerte.“ Die Vorsitzende weiter: „Wir waren absolut baff — da fehlten uns die Worte.“ Nun sieht es nicht danach aus, dass der Dorfgestaltungsverein seine Forderung nach einem zusätzlichen Lärmschutz durchsetzen kann. „Eine Verlängerung des geplanten Walls bis hin zur bereits bestehenden Lärmschutzwand ist meiner Meinung nun kaum mehr drin“, sagt Tietz.