Fahrsicherheit für junge Kicker

Junge Fußballer haben auf dem Verkehrsübungsplatzdes ADAC einen Kurs absolviert.

Foto: Gokixx

Kaarst. In jüngster Zeit häufen sich die Meldungen über tragische Verkehrsunfälle, an denen junge Fußballprofis beteiligt sind. Einige endeten tödlich, manchmal kamen die Kicker mit einem blauen Auge, ein paar Punkten in Flensburg oder dem Entzug der Fahrerlaubnis davon. Ist ein junger Mann auf dem Weg zum Profifußball, verbringt er viel Zeit im Auto — und das als Fahranfänger. Bei Fahrten zum Training und zurück spulen die Kicker viele Kilometer ab und geraten daher immer wieder in Gefahrensituationen.

Dieses Problems hat sich Stefan Göke angenommen, Gründer der App Gokixx, einer Plattform für angehende Fußballprofis im Alter von 14 bis 23, die auf ihrem Weg Richtung großer Sportbühne mit nützlichen Informationen versorgt werden. Gemeinsam mit der Berufsgenossenschaft VBG hat Göke junge Fußballer zu einem Fahrsicherheitstraining auf der Anlage des ADAC in Kaarst eingeladen.

„Junge Profis sind viel unterwegs, da kommt es im Auto irgendwann zwangsläufig zu brenzligen Situationen. Umso wichtiger ist es, Verständnis für das sichere Fahren zu entwickeln. Dafür wollen wir sie sensibilisieren“ sagte Göke, der mit Spielern aus ganz Deutschland, Jungs von Bayern München ebenso wie von Hertha BSC Berlin, zusammenarbeitet.

Ausweichen auf nassem Untergrund, Vollbremsung oder Slalomfahren — alles Dinge, die wohl fast jeder während der Zeit in der Fahrschule einmal gemacht hat. Zwar sind diese Situationen im Alltag auf der Straße selten, doch wenn sie eintreten, muss jeder Handgriff sitzen. Zehn Spieler haben sich der Aufgabe gestellt und am Training teilgenommen. Sie mussten unter anderem einen Parcours durchfahren und währenddessen eine Nachricht auf dem Handy eintippen. Auf beides gleichzeitig konzentriert zu sein, ist ein Ding der Unmöglichkeit: „Man merkt die Wichtigkeit und was das Auto für eine Waffe ist. Da reicht eine Ablenkung, und du liegst im Graben“, sagte Murat Yildiz aus der A-Jugend von Fortuna Düsseldorf. Der 18-Jährige hat seit einem Jahr den Führerschein, befindet sich also noch in der Probephase. „Es hat sehr viel Spaß gemacht und bringt mir auch viel. Ich fühle mich nun schon sicherer beim Fahren“, so Yildiz. Dem kann Joshua Mroß vom Wuppertaler SV nur beipflichten: „Diese Situationen hat man nicht so oft. Einmal mussten wir bremsen, ohne die Hände am Steuer zu haben. Da ging es auch mal in die Büsche“.

Einen großen Unterschied macht natürlich auch das Auto, denn die Kicker kamen mit dem Privatwagen zum Termin. Dort mischte sich ein VW Polo mit einem Mercedes der gehobenen Preisklasse — die Aufgaben blieben aber dieselben. Und beim Einschätzen des Bremsweges oder beim Bremsen in der Kurve, waren die Fahrer alle gleich: Kicker in Grenzsituationen.