„Feinstaub ist hier kein Problem“

Seit Jahren wird nicht mehr gemessen.

Neuss. Das Oberverwaltungsgericht Münster hat am Dienstag die Klage eines Mannes aus Herne abgewiesen, der seine Heimatstadt aufgrund erhöhter Feinstaubwerte in der Luft aufgefordert hatte, Maßnahmen zu ergreifen.

Beim städtischen Umweltamt wurde der Prozess gelassen verfolgt. Feinstaubwerte werden in Neuss seit 2006 nicht mehr gemessen. Zuständig ist die Bezirksregierung. „Die Kosten waren dem Land zu hoch. Wir hätten es lieber, wenn die Messungen weitergegangen wären“, sagt Umweltamtsleiterin Dagmar Vogt-Sädler.

Die bis vor sechs Jahren gemessenen Zahlen seien „sehr nah am Grenzwert“ gewesen — im Jahr habe es „mal 34, mal 36 Tage erhöhte Belastungen“ gegeben. Die zulässige Anzahl liegt bei 35 Tagen. Es sei allerdings mit der Einführung der Umweltzone 2010 und anderen Maßnahmen „schon damals sofort reagiert worden“, sagt Vogt-Sädler und folgert: „Feinstaub ist hier kein Problem.“

Dennoch soll die Luftqualität verbessert werden — vor allem in Sachen Stickstoffdioxid (NO2), das an der Friedrichstraße erhöht auftrat. Im Sommer wurde mit der Bezirksregierung Düsseldorf über eine Erweiterung des Luftreinhalteplans gesprochen. Ergebnisse soll eine weitere Sitzung noch vor Ende des Jahres bringen.