Frauenfrage im Neusser Schützenverein Linke erklärt: Kein ideologischer Krieg gegen die Neusser Schützen
Neuss · Partei distanziert sich von Beschimpfungen und Beleidigungen gegen Neusser Bürgerschützen.
(-nau) Die Partei „Die Linke“ ist offensichtlich in Erklärungsnot. Um nicht als Scharfmacher in der aktuellen Debatte über die Mitwirkungsmöglichkeiten von Frauen im Neusser Bürger-Schützen-Verein wahrgenommen zu werden, will der Kreisvorstand um den Parteisprecher Falk vom Dorff von sich aus das Gespräch mit Schützenpräsident Martin Flecken suchen. Das kündigte die Partei mit einer Pressemitteilung an. „Wir führen keinen ideologischen Krieg gegen die Neusser Schützen“, betonen vom Dorff, seine Sprecherkollegin Monika Zimmermann sowie Judith Kauff und Steffen Gremmler als Doppelspitze der Linken in Neuss.
Die Frage, welche Rolle Frauen im Neusser Bürger-Schützen-Verein künftig spielen sollen, wird seit der Mitgliederversammlung Mitte Dezember, die mehrheitlich gegen eine passive Mitgliedschaft von Frauen stimmte, kontrovers diskutiert. Höhe-, aber vermutlich noch nicht der Endpunkt war ein offener Brief des Schützenpräsidenten in der Woche vor Weihnachten, mit dem sich der Verein gegen einen regelrechten Shitstorm wehrt. Von gehässigen Nachrichten ist in dem Schreiben die Rede, aber auch von „Beleidigungen, Halbwahrheiten und direkten wie indirekten Drohungen gegen den Verein oder seine Mitglieder.“
Die Linke kritisiert die
öffentliche Förderung des Vereins
Von diesen Beleidigungen und Beschimpfungen distanziert sich die Partei „Die Linke“ deutlich. „Wir wollen eine sachliche Debatte über die Verteilung von öffentlichen Geldern“, betont vom Dorff – wohl wissend, dass die Drohung der Ratsfraktion „Die Partei/Die Linke“, dem NBSV angesichts des Abstimmungsergebnisses in der „Frauenfrage“ den städtischen Geldhahn zudrehen zu wollen, zur Versachlichung nicht unbedingt beigetragen hat. Der Fraktionsvorsitzende Vincent Cziesla kündigte an, in der Arbeitsgruppe Haushaltskonsolidierung einen entsprechenden Vorschlag zu machen, der im Etat für 2023 noch Berücksichtigung finden soll. Indirekt signalisiert Zimmermann Unterstützung für diese Position: „Die Entscheidung, ob der Verein Geld von der Stadt bekommt, ist nun mal Sache der Politik.“ Man erkenne die Bereitschaft des NBSV, das Thema passive Mitgliedschaft von Frauen anzugehen. Aber so lange es nicht umgesetzt ist, sieht „Die Linke“ eine öffentliche Förderung kritisch.