Füchse werden jetzt dezimiert

In Dormagen gibt es zu viele Füchse. Die Jäger gehen gegen sie vor.

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Dormagen. Erich Pyka hatte den richtigen Riecher. Als der Jäger in der vergangenen Woche einen Landwirt beim Rapsmähen in der Nähe der Haberlandstraße entdeckte, holte er seine Flinte. Und siehe da: Als das Feld fast abgemäht war, kam ein kräftiger Jungfuchs aus seinem Versteck. Pyka zielte und erlegte das Tier. Denn Füchse nehmen nach Angaben aus der Jägerschaft überhand in einigen Dormagener Revieren, zum Beispiel im Bereich Rheinfeld und Zons/Zonser Grind.

Doch jetzt geht es Reineke Fuchs an den Kragen. „Die Schonzeit für Füchse endete am 16. Juli“, so Claus Vollmer, der Leiter des Hegerings Dormagen. Heißt: Die Tiere dürfen bejagt werden. Und das geschieht auch. Jagdpächter Hartmut Aschenbruck berichtet schon von Beschwerden von örtlichen Landwirten, deren Tierbestand durch Füchse dezimiert worden sei und die die Jäger zum Handeln aufforderten. „Bei einem Landwirt sind gerade erst zwei Pfauen und vier Gänse vom Fuchs gerissen worden“, erzählt Aschenbruck. Vor allem Jungfüchse gebe es derzeit zu viele.

„Ein Bauer hat mir erzählt, er hätte allein in einem Feld sieben Füchse gehabt“, sagt Erich Pyka. Der Jäger brachte „sein“ Exemplar aus dem Rapsfeld an der Haberlandstraße tagsüber zur Strecke, doch die klassische Zeit für die Fuchsjagd seien Nächte bei hellem (Voll-)Mondlicht, informiert Hegeringleiter Claus Vollmer. Denn Füchse sind eigentlich nachtaktiv und dürfen laut Jagdrecht als sogenanntes Raubwild ebenso wie Schwarzwild nachts bejagt werden. Dass die Jäger nur bei guter Sicht schießen und die Gefährdung etwa von späten Waldspaziergängern ausschließen, hält Vollmer für selbstverständlich. Bei Unfällen können die Waidleute zur Rechenschaft gezogen werden.

Tierärztin Dr. Annette Kern vom Kreisveterinäramt fordert die Jäger zwar nicht ausdrücklich zur Fuchsjagd auf, hält es aber für „gut, wenn die Population nicht zu sehr steigt“. Zwar fingen Füchse auch Mäuse, was begrüßenswert sei, sie griffen aber eben auch Niederwild wie zum Beispiel Fasane und Rebhühner an. Der Rhein-Kreis Neuss sei kein Risikogebiet für den Fuchsbandwurm, und Deutschland gelte auch als tollwutfrei. Letzteres habe aber wohl auch mit intensiven Bekämpfungsmaßnahmen und eben der Fuchsjagd zu tun, urteilt die Expertin.