Glück der Erde im Rennbahnpark
Drei Tage lang lockte die Equitana Open Air die Pferdefans nach Neuss.
Neuss. Flirrende Hitze, unzählige weiße Zelte, Menschen mit Kind, Kegel und Cowboyhüten, Pferde aller Größen und Rassen, in der Luft der unverwechselbare Duft von „Rossknödeln“ — diese Szenerie spielte sich am Wochenende nicht etwa im Wilden Westen, sondern im Neusser Rennbahnpark ab. Die Euqitana Open Air lockte rund 45 000 Besucher an drei Tagen an, so Pressesprecher Mike Seidensticker. In den Zelten waren 261 Aussteller vertreten, die alles rund ums Pferd anboten. Da gab es von Tiernahrung wie einem Strukturmüsli bis hin zu Pferdeanhängern einfach alles, was das Herz (und das Pferd) begehrte. Die Gäste schoben sich durch die Reihen und schleppten schwer bepackte Taschen, Sättel oder Spielzeug fürs Lieblingstier nach Hause.
Heike Kandt, Besucherin aus Düren
Alma (11) und Marlene (13) waren zum ersten Mal bei der Equitana Open Air und hatten eine Menge Dinge erstanden: Über Leckerlis, Putzzeug, Sattelpflege und neue Halfter können sich demnächst ihre drei Pflegeponys freuen. „Wir finden das Ganze hier einfach toll, aber am schönsten sind natürlich die Pferde“, sagten beide strahlend. Weshalb Pferde vor allem auf junge Mädchen eine große Anziehungskraft ausüben, konnte zwar nicht geklärt werden — beim Training der Reitschule Biesenbach mit zwölf Ponys waren aber immerhin auch ein paar Jungen vertreten. Die Kinder hatten mächtig Spaß daran, mit Steckenpferden aus Holz einen Parcours über stetig höher gelegte Stangen zu bewältigen. „Wer ‚gerissen‘ hat, geht zur Seite“, gab Evelyn Biesenbach das Kommando. Niklas (9) schaffte die Stange in Höhe Loch fünf nicht mehr — trotzdem strahlte er über das ganze Gesicht.
Julie (10) und Laura lieferten sich einen spannenden Wettkampf um die inzwischen in Loch sechs gelegte Stange — die Siegerschleife ging schließlich an Laura. Sie führte die Ehrenrunde an, in der es nach ihr nur zweite Sieger gab. Julie war mit ihren Eltern extra aus Andernach angereist und zeigte sich begeistert, denn sie hat bereits seit längerer Zeit Reitstunden. Im Anschluss durften die Kinder die Ponys putzen und später wurden sowohl Kinder wie Tiere passend zum Thema „Indianer“ geschminkt.
Eine treue Besucherin der Equitana Open Air ist auch Heike Kandt aus Düren. „Ich komme schon seit vielen Jahren hierher, selbst als ich noch gar kein eigenes Pferd hatte“, sagte sie. Mit Tochter und Freundin verfolgte sie die Showvorführungen mit Shirehorse- und Camargue-Pferden. „Shirehouse-Pferde sind die größte Pferderasse der Welt“, erklärte sie fachmännisch. Sie schätzt an der Equitana Open Air das umfangreiche Verkaufsangebot: „Hier hat man alles zusammen, kann die verschiedenen Firmen vergleichen und ganz gezielt suchen“, erklärte sie. Ihr diesjähriger Kauf: eine gute Unterlage für den Sattel. Für alle Reitbegeisterten werde etwas geboten. „Die Pferde sind natürlich das Beste“, meinte sie zufrieden.