Grenze bei Belegung von Turnhallenmit Flüchtlingen ist bald erreicht
Beigeordneter fürchtet sonst gravierende Folgen für den Vereinssport.
Grevenbroich. Die Stadt stößt bei der Unterbringung von Flüchtlingen in Turnhallen an Grenzen. Mittlerweile ist neben der Halle am Schloss und der des Berufsbildungszentrums des Kreises auch die Halle der Realschule an der Bergheimer Straße für Sportbetrieb gesperrt. Laut Friedbert Hamacher vom Sportamt fällt damit ein Viertel der Turnhallen-Kapazität in der Stadt aus. Im Rathaus wird damit gerechnet, dass bald auch die Halle in Hülchrath für Asylbewerber genutzt wird. Erster Beigeordneter Michael Heesch hält dann das Ende der Fahnenstange für erreicht: „Wenn weitere Turnhallen benötigt werden, hat das gravierende Folgen für den Vereinssport. Dann ist zu befürchten, dass ganze Abteilungen nicht mehr trainieren können.“
Bereits jetzt sind 18 Vereine von Änderungen betroffen. Von einem Tag auf den anderen konnte etwa der Tischtennis-Club (TTC) Blau-Weiß nicht mehr an der Bergheimer Straße trainieren, Vorsitzender Bodo Förster kritisierte die kurzfristige Information. Und der SV Rot-Weiß Elfgen wusste nach Sperrung der BBZ-Halle zunächst nicht, ob und wo er im Januar sein Jugendturnier ausrichten kann.
Lösungen gibt’s, wie Hamacher erklärt, für beide. Die Stadt stellte dem TTC Trainingszeiten in vier Hallen von Orken bis Frimmersdorf. Und der SV kann sein Turnier in die Gustorfer Halle verlegen — dafür muss dort die Damen-Kreisfußball-Meisterschaft weichen. Hamacher und seine Kolleginnen vom Sportamt haben zurzeit vor allem mit Organisationsfragen zu tun. 150 Vereinstrainings- und Spielstunden in der Woche sind von der Flüchtlingsunterbringung betroffen, für etwa 130 sei Ersatz gefunden worden. Jugendmannschaften der „Elephants“ etwa seien vom BBZ in die Hallen in Gustorf und am Pascal-Gymnasium umgezogen. „Wenn wir die Vereine kurzfristig informieren, dass sie eine Halle nicht mehr nutzen können, dann ist das keine Willkür — manchmal bleiben wenige Stunden bis zum Aufbau der Unterkunft“, so Hamacher. Und wie reagieren die Vereinsvertreter? „Zunächst sind sie verärgert — aber dann sind sie zu Kompromissen bereit“, sagt er.