Grevenbroich: Müll im Bahnhofsviertel sorgt für Ärger
Die SPD sieht erhebliche Probleme im Bereich der Bahn- und Rheydter Straße.
Grevenbroich. "Unser Stadtviertel droht zu vermüllen", sagt Martina Suermann, Vorsitzende der SPD, über den Bereich Bahnstraße und Rheydter Straße in Grevenbroich. "Restlebensmittel und Verpackungen werden einfach weggeworfen und bleiben in Hauseingängen und auf der Straße liegen. Hier muss etwas passieren", meint Suermann.
Tatsächlich liegen an den Bordsteinkanten Tüten, Pommes und Getränkedosen. Bereits im November hat die SPD beantragt, dass die Verwaltung für die Einhaltung der Abfallordnung Sorge trägt. Nötigenfalls mit Ordnungsstrafen. "Noch wichtiger sind aber Gespräche mit den Gewerbetreibenden", sagt Suermann. "Die Ladenbesitzer sollten verstehen, dass auch sie Verantwortung tragen müssen. Es fehlt eindeutig an Mülleimern vor den Geschäften." Wenn das so weiter gehe, sehe für die leer stehenden Ladenlokale schlecht aus.
Doch nicht nur die Gewerbetreibenden der Döner-, Pizza- und Lebensmittelläden, sondern auch die Stadt sei gefordert, meint Suermann: "Dort, wo keine Verpflichtung zum Aufstellen eines Papierkorbes besteht, sollte die Stadt selbst für die Sauberkeit der Straßen sorgen."
Murat Dalda, der in einem Geschäft für internationale Lebensmittel an der Bahnstraße arbeitet, greift jeden Tag selbst zum Besen. "Sonst würde es ja schlimm aussehen. Was sollen denn unsere Kunden sagen?" Für ihn sei Sauberkeit wichtig, und wenn die Stadt nichts macht, müsse er eben selbst ran. "Ich finde das sehr schade, schließlich bezahlen wir für die Straßenreinigung."
Die kommt zwar einmal wöchentlich, doch aufgrund parkender Autos lässt sich der Müll an den Straßenseiten nicht beseitigen. "Vielleicht kann der Reinigungswagen zweimal in der Woche kommen. Die Anwohner könnten ihre Autos jeweils auf einer Seite parken. Dann würde die Straßenreinigung besser durchfahren können", schlägt Murat Dalda vor.
Dem stimmt auch eine Anwohnerin der Bahnstraße zu. Die Dame findet das Problem aber übertrieben: "Hier wird eben gelebt. Da ist die Straße halt mal schmutzig" Die meisten Anwohner seien um Sauberkeit bemüht und griffen selbst zum Besen." Für die Grevenbroicherin gibt es viel Wichtigeres zu klären: "Was glauben Sie, wieviele Probleme es hinter den Fenstern dieser Häuser gibt?"
In der morgigen Ratssitzung hofft Martina Suermann auf eine Diskussion darüber, wie man der Vermüllung Herr werden kann. "Erste Ergebnisse wird es aber erst im Januar geben", sagt Norbert Häke, Pressesprecher der Stadt Grevenbroich.