Nach der Fusion der Häuser St. Josef und St. Alexius unter dem Dachverband St. Augustinus war die Idee entstanden, ein Psychiatrie-Cluster aufzubauen. "Das sollte durch wohnortnahe Angebote die stationäre Unterbringung ergänzen und den steigenden Bedarf auffangen", sagt Köhne.

Nach Meerbusch ist nun auch in Grevenbroich eine Tagesklinik mit Ambulanz entstanden, in denen Menschen in Krisensituationen schnell geholfen werden kann. Die angemieteten Räume sind von 300 auf 600 Quadratmeter erweitert worden. Kosten: 50 000 Euro. Am Mittwoch wurde die Tagesklinik mit Ambulanz offiziell eingeweiht.

Seit einigen Monaten ist der Umbau abgeschlossen und die neuen Räume der Tagesklinik an der Montanusstraße in Betrieb. Die Nachfrage ist groß. Dennoch wird die Größe der Therapiegruppen auf maximal zehn Personen gehalten. Psychiater, mehrere Pflegekräfte, Ergo- und Kunsttherapeuten kümmern sich um die Patienten, die von 9 bis 17 Uhr ambulant behandelt werden.

Die Abende verbringen die Patienten wieder in ihrer häuslichen Umgebung. Ob Angstzustände oder Depressionen, in der Ambulanz und in Gruppensitzungen bekommen Patienten schnelle Hilfe. "Innerhalb weniger Minuten kann Patienten in akuten Fällen geholfen werden", sagt Köhne.

Nach ersten Untersuchungen könne dann beraten werden, ob sich ein Patient für die Tagesklinik eigne oder ob eine stationäre Hilfe sinnvoller sei. Suizidgefährdete oder Erkrankte mit schwerwiegenden Denkstörungen bei akuten Psychosen oder Suchtproblemen seien für eine Tagesklinik nicht geeignet.

Beim Einsatz der Therapeuten und der Gestaltung der Gruppentherapien ist die Tagesklinik flexibel. "Wir können Spezialisten in der Zentrale in Neuss anfordern, die uns unter die Arme greifen, wenn eine Gruppe ausgelastet ist", sagt Köhne.