Grüne fordern stolperfreien Rathausplatz
Das Pflaster stellt für Menschen mit Rollator oder Kinderwagen ein Problem dar. Doch eine Änderung ist kaum umsetzbar.
Büttgen. Die Grünen bemängeln, dass der Rathausplatz in Büttgen keine ausreichende Barrierefreiheit biete, und haben daher jetzt im Bau- und Umweltausschuss einen Antrag gestellt. „Der Rathausplatz Büttgen ist für viele Menschen mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen nicht oder nur schwer passierbar. Das muss sich endlich ändern“, heißt es in dem Antrag. Es bestehe dringend Handlungsbedarf, sagte Heinrich Hannen von den Grünen. Gerade am Rathausplatz sei in den vergangenen Jahren sehr wenig passiert.
Die Fraktion hat daher die Verwaltung darum gebeten, einen fachlich und technisch umsetzbaren Vorschlag zu unterbreiten. Geht es nach den Grünen, soll eine „barrierefreie Wegbeziehung zwischen dem nördlichen Bereich Bahnstraße und dem südlichen Bereich Rathausplatz“ geschaffen werden.
Der Leiter des Tiefbauamtes, Jan Opial, nannte den Antrag einen „Antrag, der es in sich hat“. Dabei gehe es nicht um die Barrierefreiheit oder die Bänke, sondern um das Pflaster auf dem Rathausplatz.
Die Überlegung, die Unebenheiten abzufräsen und dann zu versiegeln, sei an der Beschaffenheit des Bodens gescheitert. Das Pflaster sei in Schichten aufgebaut. „Sobald wir anfangen zu schneiden oder zu fräsen, brechen die Steine einfach auseinander“, sagte Opial. Auch weitere Versuche, geeignete Techniken zu finden, seien gescheitert. Demzufolge bliebe nur die Möglichkeit, den Boden aufzuschneiden und neu aufzubauen. „Wir haben also bis heute keine Möglichkeit, dem Antrag gerecht zu werden.“, sagte der Tiefbauamtsleiter.
Das stellt die Politik vor ein großes Problem: Lehnt sie den Antrag ab, spricht sie sich offiziell gegen Barrierefreiheit aus. Da es aber keine Lösung zu geben scheint, wäre die letzte Möglichkeit, den Boden komplett neu zu machen. Das würde nicht nur einen enormen Kostenaufwand bedeuten, es würde ein komplett neues Erscheinungsbild entstehen.
Auch die Idee von Ulrich Orlinski (CDU), eine Asphaltdecke als Wegebeziehung aufzugießen, würde nicht funktionieren. „Wenn wir einen Aufbau von zwei Zentimetern schaffen, haben wir erstens eine Stolperfalle und der nächste Punkt ist, dass es zu Wasseransammlungen in vorhandenen Senkungen führen würde“, sagte Opial. Zudem würden die Materialien (Boden und Asphalt) unterschiedlich „arbeiten“ sowie auf Hitze und Kälte reagieren und somit die Decke zerstören.
Weiterhin sehen die Grünen ein Problem bei den Bänken vor Ort. Sie seien nicht oder nur schwerlich für mobil eingeschränkte Personen erreichbar. Aus diesem Grund sollen zusätzliche, barrierefrei erreichbare Bänke aufgestellt werden. Der Ausschuss hat den Antrag zur Beratung in die Fraktionen gegeben.