Hafen bekommt neue Gaststätte

Der Aufsichtsrat der Häfen muss dem neuen Lokal noch zustimmen.

Neuss. Für Klaus Harnischmacher ist es das „Tüpfelchen auf dem i“: Zum Abschluss der Umgestaltungen am Hafenbecken I soll auf der nicht mehr benötigten Kranbahn am Westufer des Kais ein neues Lokal entstehen. „Das wird zusätzliches Leben in den Hafen bringen“, betont der Geschäftsführer der Stadthafen GmbH. Nur wann es so weit sein könnte, weiß er nicht. Im Aufsichtsrat der Neuss-Düsseldorfer Häfen wurde das Thema zuletzt noch einmal vertagt.

Dabei sind die Pläne fertig. Mit Werner Galka („Wunderbar“) steht zudem der Betreiber fest, die Höhe der Miete ist ausverhandelt, und auch die betriebswirtschaftliche Sinnhaftigkeit des Vorhabens wurde nach Auskunft von Bürgermeister Herbert Napp nachgewiesen.

Nun soll noch einmal geprüft werden, ob es nicht Alternativen zum entwickelten Modell geben könnte. „Der Betreiber könnte das Lokal ja auch selbst bauen, statt zu mieten“, nennt Napp eine neu zu diskutierende Variante. Fest steht aber, dass das Lokal zwar — passend zum Hafenambiente — in „Container-Optik“ aber konventioneller Bauweise errichtet werden soll.

Als Verladeanlage wird das Westufer nicht mehr benötigt. Hafensprecher Thomas Düttchen erinnert sich, dass mit den beiden Kränen zuletzt Anfang der 1990er Jahre Aluminium vom Schiff auf Lastwagen umgeschlagen wurden. Als Elemente der Hafenkulisse würden die Kräne aber stehen bleiben, sagt Düttchen, der mit den Umgestaltungen noch ein anderes Thema verbindet: den Bau eines neuen Hafensteigers. Dieser Schiffsanleger, den sich Napp zeitnah wünscht, müsse ordentlich verankert und sicher gebaut werden. „Das muss man nicht von jetzt auf gleich entscheiden,“ sagt Düttchen. Michael Küffner würde den Steiger gerne im nächsten Jahr installiert sehen. „Die Weiße Flotte“, so der geschäftsführende Hauptgesellschafter des Unternehmens, „würde ab 2015 eine Linienverbindung von der Düsseldorfer Altstadt zum Hafenbecken I anbieten.“

In Gesprächen mit Stadt und Hafenverwaltung sei Rhein-Cargo, der Gesellschaft für das operative Geschäft in den Häfen, auch ein Steiger angeboten worden. Leider, so berichtet Küffner, habe Rhein-Cargo geantwortet, dass bis 2016 keine Steigeranlage errichtet wird. Ein Liniendienst sei so nicht möglich. Solchen Äußerungen widerspricht Harnischmacher. Für den Rückbau des alten Steigers, der für die Freitreppe am Hafenkopf Platz machen musste, hätte die Stadthafen GmbH einen finanziellen Ausgleich zu zahlen gehabt. „Damit stadtnah wieder ein Anleger gebaut werden kann“, fügt er hinzu. Derzeit machen Passagierschiffe unterhalb des UCI-Kinos fest, aber das könne nur ein Provisorium sein: „Wenn ich in Neuss ankomme, muss es doch nett sein“, sagt Harnischmacher. Das neue Lokal zählt er dazu.

Das kann sich auch Herbert Hilgers, CDU-Stadtverordneter und Unternehmer im Hafen, gut vorstellen. Die Besucher dieses Lokals bekämen so auch einen Einblick in den Hafen“, sagt Hilgers. Aber er rät, vorher mit allen umliegenden Betrieben zu sprechen: „Es wäre doch blöd“, sagt er, „man baut — und dann kommen die einstweiligen Verfügungen.“