Höffner-Eröffnung: Riesiger Ansturm trotz Eis und Schnee
40 000 Besucher zählte das Möbelhaus an den ersten beiden Tagen. Die Konkurrenz öffnet ohne Genehmigung und muss mit Strafen rechnen.
Neuss. Gut 20 000 gezählte Besucher am Samstag und noch einmal so viele am verkaufsoffenen Sonntag bescherten dem neuen Höffner-Möbelhaus einen Einstand nach Maß. Vor allem das herrliche Winterwetter am Sonntag sorgte dafür, dass es im Einrichtungshaus im Hammfeld brechend voll war und ließ Höffner-Geschäftsführer Thomas Dankert über einen „Super-Sonntag“ jubeln, an dem die gleichen Umsätze wie am eigentlichen Eröffnungstag gemacht wurden — bei vier Stunden weniger Betrieb. Auch Stadt und Polizei waren mehr als zufrieden, denn das beinahe befürchtete Verkehrschaos blieb aus.
Die alteingesessene Konkurrenz der Mönchengladbacher Schaffrath-Gruppe reagierte entschlossen und entschied, Möbel-Knuffmann am Hauptbahnhof, Küchen Schaffrath an der Hammer Landstraße aber auch das Schaffrath-Einrichtungshaus in Düsseldorf ebenfalls am Sonntag zu öffnen. Ohne Genehmigung, wie Ordnungsdezernent Stefan Hahn erklärte, dessen Mitarbeiter Uwe Neumann die Verantwortlichen noch am Samstag, als erste Werbehinweise für diese Aktion publik wurden, auf mögliche Konsequenzen hingewiesen hatte. Den Unternehmen drohen nun Bußgelder von bis zu 15 000 Euro, sagt Hahn. Die Geschäftsführung von Schaffrath ließ ihr Vorgehen auch auf Nachfrage am Sonntag unkommentiert.
Die Firma Höffner, die sich diesen Sonderöffnungstermin unter Auflagen hatte genehmigen lassen müssen, wird gegen den Wettbewerbsverstoß nicht vorgehen: „Wir haben das Recht auf unserer Seite und die Attraktion der Neueröffnung“, sagt Dankert. „Wir nehmen das sportlich.“
In der Tat war das neue Einrichtungshaus an beiden Tagen ein Publikumsmagnet. Auch Schneeregen, Kälte und Dunkelheit konnten viele nicht davon abhalten, am Samstag schon ab 7 Uhr vor der Tür des größten Möbelhauses Nordrhein-Westfalens auf die Eröffnung zu warten.
Erst eine Woche zuvor hatte Inhaber Kurt Krieger den Termin von 9 auf 8 Uhr vorverlegt, tatsächlich ließ Jens Olding die ersten Käufer schon um 7.50 Uhr hinein. Angeführt wurde diese erste große Gruppe von Özlem und Fatih Temiz aus Krefeld, die „nur“ nach einem Sofa schauen wollten und sich nun fast wie Pop-Stars fühlten. Denn sie betraten das Möbelhaus unter dem Beifall aller Höffner-Mitarbeiter.
Geschäftsführer Dankert hatte seine gesamte Mannschaft um kurz nach halb acht Uhr im Lichthof zusammengetrommelt, wo er mit einer symbolischen Schlüsselübergabe die Verantwortung in die Hände von Jens Olding legte, den neuen Leiter des größten Hauses der Gruppe. „Es kann nichts schief gehen, trauen Sie sich etwas zu“, stimmte dieser die Belegschaft ein. „Wir verzeihen jeden Fehler — nur keine Unfreundlichkeit.“