Immer mehr leere Läden im Stadtgebiet

Von Stürzelberg bis Hackenbroich gibt es viele freie Ladenlokale.

Dormagen. Die junge Frau, die in dieser Woche via Facebook ein Ladenlokal in Dormagen suchte, um sich im Bereich Kosmetik selbstständig zu machen, hat die Qual der Wahl: Denn im gesamten Stadtgebiet gibt es eine Vielzahl von aktuell leerstehenden Ladenlokalen in ganz unterschiedlicher Größe. Die Angebote reichen von Stürzelberg bis Hackenbroich. Wie viele es letztlich sind, weiß niemand. Denn eine Übersicht über den gesamtstädtischen Leerstand, ein sogenanntes Leerstands-Kataster, ist nicht vorhanden. „Das ist nicht zu leisten“, sagt Jonathan Benninghaus, Pressesprecher der Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft Dormagen (SWD).

Das Problem ist, dass die Objekte im Besitz von Privatleuten sind, die sich selbst um die Vermietung kümmern. Unter der Hand, via Anzeigen oder aber auch über die SWD. Benninghaus: „Wir freuen uns sehr, wenn sich Eigentümer solcher Gewerbeimmobilien bei uns melden. Wir nehmen die Ladenlokale gerne bei uns auf und veröffentlichen sie auf unserer Homepage.“ Aktuell sind es sieben Objekte, die der SWD gemeldet wurden, die in der Innenstadt liegen: Alleine vier an der Kölner Straße, dazu Flora- und Römerstraße sowie Nettergasse. In der Innenstadt haben es die SWD-Mitarbeiter auch einfacher, bei einem Rundgang Leerstände zu registrieren, auf Inhaber zuzugehen und ihnen anzubieten, ihr Lokal auf der Internetseite einzustellen. In der ganzen Stadt, „das wäre ein großer Aufwand“, sagt Benninghaus. So wie sich die leeren Lokale in der Innenstadt verteilen, so ist es auch in den Ortsteilen.

Foto: salz (1), Regine Müller (2)

Eine Ausnahme ist das Ladenzentrum in Hackenbroich, in dem einige Lokale nicht vermietet sind. Welche Rolle Werbegemeinschaften vor Ort spielen können, verdeutlicht die Rolle des Gewerbevereins Nievering in Nievenheim. Dessen Vorsitzender Stefan Maxeiner erzählt von den Bemühungen: „Wir machen Leerstand, den wir kennen, bekannt“, sagt er. Er nennt Beispiele, in denen er mit Ladeninhabern bei der städtischen Wirtschaftsförderung gewesen ist, um sich dort zum Thema beraten zu lassen.

Oder wie aktuell ein Optiker sein Lokal nicht vermieten, sondern verkaufen möchte. „Auch da haben wir Kontakt mit der Wirtschaftsförderung aufgenommen.“ Maxeiner hat in Bad Münstereifel eine Idee aufgeschnappt: „Dort bietet das Outletcenter in sehr vielen kleinen Läden Waren an, wodurch der Leerstand sich stark verringert hat.“ Dies will er mit seinen CiDo-Kollegen in der Innenstadt diskutieren.