IS-Prozess: Amel E. äußert sich zu Terrorvorwürfen
Neuss. Vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht fand gestern der zweite Tag im mutmaßlichen IS-Helferprozess statt. Darin muss sich auch der Neusser Kevin T. (22) verantworten. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft ihm unter anderem die Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung und die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat vor.
Gemeinsam mit Kevin T. ist auch Amel E. (17) angeklagt. Auch sie soll sich wegen der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung verantworten. Nach Angaben von OLG-Pressesprecher Mihael Pohar hat sich gestern die Mitangeklagte zu den Vorwürfen geäußert. In den nächsten Verhandlungstagen sollen dann Zeugen „aus dem familiären Umfeld der Angeklagten“ angehört werden. Informationen, ob Kevin T. bereits Stellung zu den Vorwürfen bezogen hat, gibt es nicht — auch nicht von seinem Verteidiger Christian Kemperdick aus Köln, der sich darauf beruft, dass die Verhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet — wegen des jungen Alters der beiden Angeklagten. Pohar bestätigt lediglich, dass dem Angeklagten die Gelegenheit zu einer Einlassung gegeben wurde. Weitere 20 Verhandlungstage sind angesetzt. Dritter Prozesstag ist am heutigen Freitag.
Kevin T. war Ende Januar 2017 in seiner Wohnung festgenommen worden. Laut Anklage soll er im November und Dezember 2016 einen Selbstmordanschlag auf Soldaten in Deutschland, mutmaßlich auf der US-Militärbasis Ramstein in Rheinland-Pfalz, mitgeplant haben. Der Neusser soll dabei einen Komplizen aus Österreich bei dessen Planung unterstützt haben. Die beiden Männer sollen außerdem einen Sprengsatz gebastelt und in einem Park in Neuss testweise zur Explosion gebracht haben. Die 17 Jahre alte Mitangeklagte soll den Bau eines Sprengsatzes mitfinanziert haben. jasi