Internationale Schule: ISR-Investor gründet gGmbH
Schulbetrieb über eine gemeinnützige Gesellschaft.
Neuss. Anfang Dezember bestand noch große Unsicherheit: Die Internationale Schule Neuss am Rhein hatte Insolvenz angemeldet, weil die Anmeldezahlen neuer Schüler hinter den Erwartungen zurückblieben. Einmalzahlungen in Höhe von 1800 Euro durch die Eltern wurden nötig, hinzu sicherte Lizenzgeber Sabis rund eine Million Euro zu, um den Betrieb bis zum Ende des Schuljahres aufrecht zu erhalten.
Ende Dezember schaltete sich dann der Geschäftsmann Peter Soliman ein und sicherte zu, mehrere Millionen Euro in die Privatschule investieren zu wollen.
Gestern gaben Soliman sowie Eltern- und Schulvertreter bekannt, dass nun eine gemeinnützige GmbH als Auffanggesellschaft gegründet wurde. Sie ist bereits im Handelsregister eingetragen. Peter Soliman will dann als Hauptgesellschafter auftreten. „Der Vertrag mit Sabis ist über mindestens 20 Jahre abgeschlossen“, sagt der 51-Jährige.
Und auch den Kauf des Grundstücks, das der Stadt gehört, schließt er weiterhin nicht aus. „Ich werde mich verpflichten, es zu meinen Lebzeiten nicht wieder zu verkaufen, sollte der Kaufvertrag zustandekommen werden“, sagt er. Insolvenzverwalter Georg Kreplin ist laut Aussage der Verantwortlichen „sehr beeindruckt von dem neuen Schulkonstrukt“.
Für den Schulbetrieb selbst ändere sich durch die geänderte Rechtsform nichts, betonten die Verantwortlichen. Auch soll Eileen Lyons weiterhin die akademische Leitung übernehmen. Ein Vorteil der gGmbH sei, dass die Schule so leichter auf Spender zugehen kann, Spenden nun abzugsfähig sind. Zudem sieht die Gemeinnützigkeit vor, dass 25 Prozent der Schulplätze in Form eines Stipendiums vergeben werden müssen.
Die alte GmbH läuft somit voraussichtlich nur noch bis zum Sommer weiter. Was dann mit offenen Mietzahlungen sowie gezahltem Insolvenzausfallgeld passiert, bleibt bislang offen. Noch hat das geregelte Insolvenzverfahren nicht begonnen.