ISG macht Mitglieder sichtbarer
Die ISG geht verstärkt auf Nicht-Mitglieder zu: Aufkleber an Geschäften, die Teil der Gemeinschaft sind, sollen der Initiative zu größerer Bekanntheit verhelfen.
Kaarst. Die Botschaft ist unmissverständlich: „Wir stärken Kaarst“, steht auf dem Aufkleber, der in Zukunft die Schaufenster der Geschäftsleute zieren soll, die als Mitglied in der Immobilien- und Standortgemeinschaft Kaarst-Mitte (ISG) vertreten sind. So sollen die Menschen auf den ersten Blick erkennen können, wer sich engagiert und somit auch ermöglicht, dass es in Kaarst weiterhin Stadtfeste und verkaufsoffene Sonntage gibt, kurzum, dass es auch in Zukunft eine lebendige Innenstadt gibt.
Natürlich erhofft sich Michael Schreinermacher davon auch eine gewisse zusätzliche Wirkung auf die Unternehmer und Geschäfte, die bislang kein Mitglied sind, aber im Stillen von der ISG profitieren. Schreinermacher ist nicht nur selbst Betreiber zweier Gastronomien, des „PapalaPub“ und des Alten Rathauses, er ist seit Anfang Juni auch Vorsitzender der ISG, was nicht nur gut, sondern auch wichtig sei, wie Dieter Güsgen, Leiter des Stadtmarketings, betont: „Es war schon etwas wie Panik da, weil der ISG das Aus drohte. Es waren ja gleich mehrere Posten unbesetzt, zudem der Mitgliederschwund. Die Konsequenz wäre: keine Feste mehr und auch keine verkaufsoffenen Sonntage.“
Dieter Güsgen, Leiter des Stadtmarketings
Güsgen freut sich, dass dies nicht nur abgewendet werden konnte, sondern mit dem 37-jährigen Schreinermacher nun auch ein junger und engagierter Kaarster an der Spitze steht, der es „systematisch angehen“ will, wie er selbst sagt.
Doch Schreinermacher ist auch realistisch und weiß, dass es keine leichte Aufgabe ist. In den vergangenen Wochen sind zwar vier neue Mitglieder hinzugekommen, aber keines aus dem Kerngebiet Innenstadt. „Wir haben unterschiedliche Gebiete. Je nachdem, wo man angesiedelt ist mit seinem Geschäft, zahlt man unterschiedliche Beiträge. Aus dem Kerngebiet ist kein neues Mitglied hinzugekommen, im Gegenteil, es hat sich sogar jemand verabschiedet“, erklärt Schreinermacher.
Aber davon lässt er sich nicht aufhalten. Er ist überzeugt, dass der Aufkleber neuen Wind bringen wird, „genau wie der Brandbrief der Bürgermeisterin und die Berichterstattung der Presse neuen Aufwind gebracht haben.“ Und mit den farbenfrohen Aufklebern ist längst nicht Schluss. Es soll einen Videospot über die ISG geben, der beispielsweise vor einem Film im Kaarster Kino gezeigt werden könnte, oder auf anderen Veranstaltungen. „Damit erreichen wir genau das Publikum, das auch in Kaarst einkauft“, sagt er. Zudem wurde die Internetseite überarbeitet, auf der leicht ersichtlich ist, wer Mitglied in der ISG ist. Auch eine Facebook-Seite gibt es, die transparent macht, was die ISG bewegt. Zudem will Schreinermacher das persönliche Gespräch suchen — mit Mitgliedern und Nichtmitgliedern. So hofft er, auf die einzelnen Geschäftsleute und ihre Bedenken eingehen und eine Lösung finden zu können.