SPD will Bezirksausschuss in Grimlinghausen
Der Ortsverein Süd lädt zu einer Diskussionsrunde ein. Die „Freunde der Heimat“ sagten ab.
Grimlinghausen. Wenn es nach Harald Holler geht, dann lautet die Antwort klar: Ja. Der Sprecher des SPD-Ortsvereins Neuss-Süd ist überzeugt, dass der Ort einen Bezirksausschuss braucht. „Alleine schon, um die großen Themen auch ganz konzentriert in die politische Diskussion bringen zu können“, sagt er. „Allerdings liegt das Thema Bezirksausschüsse im Stadtrat ja bis 2020 erst mal auf Wiedervorlage.“
Die SPD im Süden aber hat Gesprächsbedarf — und will mit den Bürgern diskutieren. Daher lädt der Ortsverein Süd für Dienstag, 24. Juli, ins Landhaus-Hotel, Hüsenstraße 17. Dort geht es ab 18 Uhr um die Frage „Braucht Hippelank einen Bezirksausschuss?“. Hippelank — so wird Grimlinghausen im Volksmund gerne genannt.
Dass die politische Sprechstunde der SPD sich nun mit dem Bezirksausschuss-Thema befasst, hat auch mit der jüngst in Grimlinghausen zutage getretenen Unzufriedenheit von Bürgern zu tun. Bei einer Stadtteilkonferenz, deren Gastgeber der Verein „Freunde der Heimat“ war, wurde deutlich, dass viele Grimlinghausener ihre Interessen von der Politik nicht ausreichend vertreten sehen. Die Interessen des Ortes müssten mit mehr Nachdruck vertreten werden, zumal der Nachbarort Uedesheim über einen eigenen Bezirksausschuss verfügt. Die Stadtteilkonferenz soll regelmäßig tagen, um die Anliegen der Grimlinghausener zu formulieren. So wollen sie ihrer Stimme Gehör verschaffen.
Bei der SPD hat die Stadtteilkonferenz Spuren hinterlassen. „Ich habe angeregt, dass wir nach den Geschehnissen und der Kritik dort versuchen müssen, miteinander ins Gespräch zu kommen“, sagt der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Sascha Karbowiak. „Gerade was die Neuausrichtung der Bezirksausschüsse geht, sind wir ja inhaltlich beieinander.“ Die politische Sprechstunde solle daher auch dazu dienen, „Irritationen auszuräumen“. Es sei der Versuch, eine Friedenspfeife zu rauchen. „Wir haben die ,Freunde der Heimat’ eingeladen“, so Karbowiak.
Er wird die Friedenspfeife allerdings alleine anstecken müssen. Willi Könen von den „Freunden der Heimat“ bestätigt zwar die Einladung. „Wir werden aber nicht hingehen. Die Politik soll zu uns kommen“, sagt er. Dass mit Harald Holler, Peter Ott und Karlheinz Kullick drei SPD-Vertreter die Stadtteilkonferenz schon nach wenigen Minuten wieder verließen, ist vielen Bürgern bitter aufgestoßen. „Sie haben ja gar nicht zugehört, was wir zu sagen hatten“, sagt Könen. Im Gegensatz zu Bürgermeister Reiner Breuer, der sich den Bürgern im Gespräch stellte.