Jägermajor Hans-Jürgen Hall kündigt Abschied an

Auf der Chargierten-Versammlung kündigte Hall an, dass er das Korps beim diesjährigen Schützenfest letztmalig anführen wird.

Neuss. Mit einem personellen Paukenschlag endete gestern Mittag die Chargierten-Versammlung der Jäger: Major Hans-Jürgen Hall (59), seit 2008 im Amt, wird zum Schützenfest Ende August das Traditionskorps zum letzten Male anführen. Da er sich entschlossen habe, „die aktive Reiterei“ zu beenden, werde er nicht mehr als Major und Vorsitzender kandidieren. Die Jäger seien aufgerufen, bei der Jahreshauptversammlung am 2. Dezember in der Wetthalle seinen Nachfolger zu wählen. Der Vorstand werde für ein geordnetes und transparentes Verfahren sorgen; Personalvorschläge seinen ausdrücklich erwünscht.

Als Grund für seinen überraschenden Entschluss, Abschied von der Reiterei zu nehmen, nannte Hall einen Reitunfall, dessen Folgen er immer noch nicht auskuriert habe. Er habe lange mit sich gerungen: „Mein Bauch sagt mir, zwei weitere Amtsjahre sind zuviel, mein Verstand rät mir, höre auf deinen Körper, und mein Herz sagt, mache weiter. So lautet das interne Abstimmungsergebnis 2:1.“

Hall, der nach einer Schützenlaufbahn bei der Artillerie und den Scheibenschützen als jägerlicher Seiteneinsteiger zum Major gewählt worden war, versicherte, er werde über seine Amtszeit hinaus aktiver Schütze „möt wisse Bux“ im Jägerkorps bleiben: „Über das Wo und Wie werde ich mir jedoch erst 2017 Gedanken machen.“ Einen potenziellen Nachfolger nahm Hall gestern bereits selbst aus dem Rennen: Volker Schmidtke. Der bisherige Regimentsadjutant, der aus dem Jägerkorps stammt, scheidet gemeinsam mit Oberst Heiner Sandmann aus dem Amt. Er werde aber aktiv nicht mehr ins grün-weiße Korps zurückkehren. „Er steht in Kenntnis meiner Entscheidung und unserer Situation nicht als Kandidat zur Verfügung“, unterrichtete Hall gestern im Marienhaus seine Jäger.

Die erste Chargierten-Versammlung 2016 stand ganz unter dem Eindruck der Spitzenpersonalie, doch die Arbeitsergebnisse, die der Vorstand vortrug, gaben Anlass zur Zufriedenheit und Freude. Beifall gab es für die Jägermannschaft, die vor Wochenfrist das Regimentsschießen gewann und für Patrick Corsten, der mit 50 Ringen bester Schützen des Neusser Regiments wurde.